Sobald es draußen wieder etwas wärmer wird, flattern unzählige Prospekte aus Einrichtungsgeschäften und Gartenzentren ins Haus, die Rattan-Sets anbieten. Bei den oft rot markierten Preisen überschlagen sich die Anbieter und locken mit beinahe verdächtig günstigen Angeboten. Rattan-Lounges, Liegen, Stühle und ganze Sets… Für jeden Geschmack, Platz und Geldbeutel scheint etwas dabei zu sein. Die Versuchung, sich sofort zumindest ein schickes Rattan-Möbelstück zuzulegen, ist auch wirklich groß, denn welches Material sonst verströmt schon so ein warmes mediterranes Flair und sorgt im Handumdrehen für Sommerlaune? Statt sich aber Hals über Kopf auf das erstbeste Angebot zu stürzen, sollte man sich vorher lieber über die Eigenschaften von Rattan informieren, um Enttäuschungen zu vermeiden.
Rattan oder Polyrattan?
Echtes Rattan ist ein reiner Naturstoff, der aus der Rattanpalme gewonnen wird, und somit extrem wetteranfällig. Ja, richtig gelesen. Naturrattan eignet sich nicht für den Gebrauch im Außenbereich. Sowohl Feuchtigkeit, als auch Sonne und Wind setzen dem empfindlichen Material so enorm zu, dass die Möbel bald nicht mehr zu retten sind. Es besteht zwar die Möglichkeit, diese mit Lack zu überziehen, jedoch verliert das Rattan dann unter Umständen sein natürliches Aussehen. Empfehlenswert ist es daher, für den Garten auf das künstlich hergestellte Polyrattan zurückzugreifen, dem Unwetter nicht viel anhaben kann. Zudem ist dieses auch viel billiger in der Produktion, was sich natürlich auch auf den Endpreis auswirkt. Jedoch gibt es auch da gravierende Qualitätsunterscheide.
Flechttechnik und Verarbeitung
Beim Kauf sollte man neben dem Aussehen auch unbedingt auf die Verarbeitung achten. So zeichnet sich eine ordentliche Flechtung beispielsweise durch Dichte und Engmaschigkeit aus. Außerdem ist bei Naturrattan auch das Ausgangsmaterial entscheidend. Ist es rau, brechen die Fasern an den Kanten schneller ab, weshalb glatte, runde Fasern eindeutig vorzuziehen sind. Und auch auf die Übergangsstellen zwischen den Einzelteilen sollten Sie ein Auge werfen. Diese sollten mit Dübel und Leim oder Holzzapfen verbunden sein und nicht mit Nägeln, da diese rosten und zu unschönen Verfärbungen führen können. Allgemein spürt man die Qualität schon beim ersten Setzen. Knarzt und bewegt sich zu viel, ist klar, dass das Möbelstück nicht lange halten wird. Hat man sich dann endlich für die richtige Rattan-Lounge oder Sitzecke entschlossen, gilt es noch, sich mit der passenden Pflege auseinanderzusetzen, damit man noch lange Freude am Kauf hat.
Einfache Pflege
Rattan hat viele Vorteile. Es ist strapazierfähig, elastisch, genauso stabil wie Holz und dabei sehr viel leichter. Das gilt sowohl für Natur- als auch für Polyrattan. Beide müssen aber dennoch richtig gepflegt werden. Hier sollte man wissen, dass sich grober Schmutz zunächst gut in einem Trockenverfahren entfernen lässt. Konkret heißt das: einfach mit dem Staubsauger mit Bürstenaufsatz drübergehen. Das löst Staub- und Schmutzpartikel, die sich in der Flechtung festgesetzt haben. Für Feinarbeit eigenen sich auch gut kleinere Bürsten oder Staubwedel. Nimmt man sich der Nasswäsche an, braucht man bei Polyrattan nicht allzu zimperlich zu sein, während Naturrattan nicht gut auf zu viel Wasser reagiert. Zwar sollte dieses regelmäßig mit einem Wasserzerstäuber leicht angefeuchtet werden, verträgt größere Wassermengen aber schlecht. Hier sind spezielle Sprays sinnvoller. Des Weiteren ist es wichtig für alle Rattanmöbel, sie im Freien nach Gebrauch immer gut abzudecken.
Achten Sie bei der Wahl Ihrer Rattan-Sitzecke, Lounge oder Liege auf Qualität und zu Hause auf richtige Pflege, wird sich der Kauf mit Sicherheit als eine lohnende Investition erweisen, die auch noch nach mehreren Jahren beim bloßen Anblick Sommergefühle aufsteigen lässt!