Donnerstag , 21 November 2024

Ernährung für zwei: Worauf es in der Schwangerschaft ankommt

Über kaum ein Thema wird so widersprüchlich geschrieben wie über die Ernährung in der Schwangerschaft. Dabei gilt auch in dieser Lebensphase vor allem eines: Gesund ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche Kost. Dass Schwangere für zwei essen sollen, ist selbstverständlich nur ein Mythos. Aber wie so häufig, steckt auch ein Körnchen Wahrheit darin. Schließlich benötigt der Fötus Energie und Nährstoffe für seine Entwicklung. Deshalb steigt der Energiebedarf bis zur Geburt graduell um durchschnittlich 500 Kilokalorien pro Tag an. Nehmen Schwangere nötige Energie und Nährstoffe nicht über die Ernährung auf, muss das nicht unbedingt negative Konsequenzen haben, denn meist verfügt der Körper der werdenden Mutter über ausreichend Reserven, auf die das Baby zugreifen kann. Problematisch wird es nur dann, wenn es der Frau bereits vor der Schwangerschaft an bestimmten Nährstoffen gemangelt hat. In diesem Fall kann eine Unterversorgung tatsächlich zu Entwicklungsstörungen beim Baby führen. Die Nährstoffe, bei denen Mangelerscheinungen am häufigsten auftreten, sind:

  • Vitamin B12
  • Folsäure
  • Jod
  • Eisen

Vitamin B12-Mangel aufgrund veganer Ernährung in der Schwangerschaft

Immer mehr Menschen entscheiden sich aus ethischen oder gesundheitlichen Gründen für eine vegetarische oder vegane Ernährung. Während der Schwangerschaft ist dies jedoch problematisch, denn Vitamin B12 Lebensmittel sind vor allem Fleisch, Fisch und andere tierische Produkte wie Milch und Eier. Vitamin B12 trägt zur Entwicklung des Nervensystems bei. Ein Mangel kann zu neurologischen Schäden oder gar zu einer Fehlgeburt führen. Frauen, die ab und zu Fleisch oder Fisch essen sowie regelmäßig Milchprodukte zu sich nehmen, verfügen in der Regel über ausreichend Vitamin-B12-Reserven. Ist dies nicht der Fall, ist es ratsam, einen Vitamin-B12-Test durchführen zu lassen und mit der Frauenärztin oder Hebamme über mögliche Nahrungsergänzungsmittel zu sprechen.

Folsäuremangel ist in Deutschland weit verbreitet

Folsäure steckt vor allem in grünem Blattgemüse, Kichererbsen, Weizenkeimen und Eiern. Sie unterstützt die Zellteilung und Wachstumsprozesse und ist deshalb für den Fötus besonders wichtig. Bei Neugeborenen wird ein Folsäuremangel vor allem mit Fehlbildungen des Nervensystems in Verbindung gebracht. Bei Erwachsenen deuten Studien auf ein erhöhtes Krebsrisiko hin. Über die Ernährung lässt sich der erhöhte Folsäurebedarf während der Schwangerschaft nur schwerlich abdecken. Schließlich haben viele Deutsche trotz ausgewogener Ernährung auch so schon Defizite bei der Folsäureversorgung. Viele Ärzte empfehlen deshalb die Einnahme eines Folsäurepräparats, sobald ein ernster Kinderwunsch besteht.

Jodmangel: Nicht nur in der Schwangerschaft ein Problem

Jod ist ein unverzichtbarer Baustein für die Schilddrüsenhormone, die viele Stoffwechselprozesse im Körper steuern. Jodmangel wirkt sich deshalb unter anderem negativ auf das Wachstum, die Knochenbildung, die Entwicklung des Gehirns sowie den Energiestoffwechsel aus. Das Spurenelement ist vor allem in Meeresfisch und Meersalz enthalten. Heutzutage wird auch Speisesalz mit Jod versetzt. In Deutschland leidet dennoch etwa jeder dritte Erwachsene an Jodmangel. Da sich offenbar schon der normale Jodbedarf durch die Ernährung nur schwer decken lässt, sollte in der Schwangerschaft über Jodpräparate nachgedacht werden. Allerdings sollte die Einnahme von Jodtabletten immer zuvor mit dem Arzt abgeklärt werden, da eine Überdosis ebenso ernste Folgen hat wie ein Mangel.

Eisenbedarf durch Ernährung während der Schwangerschaft decken

Eisen wird zur Bildung der roten Blutkörperchen benötigt. Der beste Eisenlieferant ist rotes Fleisch, allen voran Entenleber. Für die vegetarische Ernährung sind Hirse, Haferflocken, Buchweizen, Linsen, weiße Bohnen, Mandeln und Spinat zu empfehlen. Allerdings ist es für den Körper schwieriger, Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln aufzunehmen. Entsprechend muss eine größere Menge an Eisen zugeführt werden. In der Schwangerschaft steigt der Eisenbedarf, weil für den Fötus und die Plazenta mehr Blut benötigt wird. Um die Aufnahme von Eisen zu erleichtern, sollte es gemeinsam mit Vitamin C verzehrt werden.

Über Toni Ebert

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