Freitag , 22 November 2024

So lernt man sein Auto selber zu reparieren

Teure Werkstattaufenthalte können die Unterhaltskosten für ein Auto unerwartet in die Höhe treiben. Doch nicht für jede Kleinigkeit muss der Autofahrer in die Werkstatt fahren. Vieles kann er auch selbst erledigen. Wer ein wenig Zeit investiert und sich mit dem Thema Selbstreparatur näher befasst, schont sein Kfz-Budget und verbessert den Zeitwert des Fahrzeugs. Der erste Schritt auf dem Weg zum Hobbyschrauber ist die regelmäßige Durchführung einfacher Wartungsaufgaben.

Mit kleinen Aufgaben beginnen

Luftdruck kontrollieren, Ölstand checken, Scheibenwischwasser auffüllen- damit sind viele Autofahrer bereits vertraut. Auch Scheibenwischer lassen sich mit ein wenig Übung schnell wechseln.
Anleitungen zum Wechsel findet der Autofahrer unter anderem in Händlerbroschüren und auf den Seiten von Automobilclubs wie ACE (Auto Club Europa e.V)

Der Radwechsel ist schon anspruchsvoller, aber ebenfalls schnell erlernbar. Wie bei allen Arbeiten am Fahrzeug ist auch beim Reifenwechsel auf Werkzeug guter Qualität zu achten. Ein Drehmomentschlüssel ist unentbehrlich, um die Radbefestigungen mit dem vom Hersteller vorgeschriebenen Drehmoment anzuziehen. Mit der Handhabung des Wagenhebers sollte man sich vertraut machen, bevor der Ernstfall eintritt.

Eine Selbsthilfewerkstatt bietet ein professionelles Umfeld

Wer ein wenig Zeit investiert, kann auch anspruchsvollere Wartungsaufgaben wie den Ölwechsel auf eigene Faust durchführen. Für diese und viele weitere Arbeiten lohnt sich die Fahrt in eine Kfz Selbsthilfewerkstatt. In Selbsthilfewerkstätten kann der Autofahrer eine Hebebühne anmieten und Reparaturen mit professionellem Werkzeug durchführen. Und kommt er doch einmal nicht wie geplant voran, steht ihm gegen Honorar ein ausgebildeter Meister zur Seite. Noch ein Vorteil: Altöl, Bremsflüssigkeit und andere Betriebsmittel werden in einer Selbsthilfewerkstatt fachgerecht und umweltverträglich entsorgt.

Fachliteratur zur Selbstreparatur

Die Fachliteratur bietet seit vielen Jahren nützliche, modellbezogene Ratgeber für Hobbyschrauber an. In Online-Foren tauschen sich Fahrzeugbesitzer aus und geben sich Reparaturtipps. Wer hier auf die Erfahrungen anderer zurückgreift, kann die Fehlersuche unter Umständen abkürzen und erhält praktische Hinweise zur kostengünstigen Reparatur. Bisweilen gibt es auch Tipps, wo sich Ersatzteile in Erstausrüsterqualität und und zum vorteilhaften Preis bestellen lassen. Bei allen Quellen aus dem Internet ist allerdings stets zu prüfen, ob die Informationen aus fachkundiger und seriöser Hand stammen.

Mit Smart Repair Methoden günstig selbst reparieren

Wer seinen Gebrauchtwagen vor dem Verkauf optisch in Schuss bringt, erzielt einen höheren Verkaufspreis. Kleine Kratzer und Dellen bieten sich geradezu zur Selbstreparatur an, denn Smart Repair Verfahren lassen sich schnell erlernen. Mit im Fachhandel erhältlichen Smart Repair Kits ist oft eine kostengünstige Reparatur möglich. Oberflächliche und punktuelle Rostschäden lassen sich mit Rostumwandler und Lackstift schnell beheben. Der erste Blick eines Kaufinteressenten fällt oft auf die Felgen. Mit einem Felgenreparaturset lassen sich selbst arg lädierte Leichtmetallfelgen ausbessern und wieder zum Strahlen bringen. Aufwendiger und mit einer steileren Lernkurve verbunden ist der Auftrag von Unterbodenschutz und die Hohlraumversiegelung. Dafür profitiert der Autofahrer von einem langfristigen Schutz gegen Korrosion.

Batterie selber wechseln?

Vielen Autofahrern ist nicht bewusst, dass bei den meisten Pannen die Ursache in der Kfz-Elektrik zu suchen ist. Meist ist es eine ausgelaugte Batterie, die dem Anlasser nicht mehr ausreichend Strom liefert. Bei älteren Fahrzeugen ist der fachgerechte Austausch gegen eine neue Batterie mit frischer Startpower leicht zu erlernen und vorzunehmen. Komplizierter ist der Batteriewechsel bei allen Fahrzeugen mit Start-Stopp-Automatik, denn hier ist die Autobatterie über das Batteriemanagementsystem mit der Bordelektronik vernetzt. Wird die Batterie vom Steuergerät nicht richtig erkannt und ausgelesen, sind schnell Fehlfunktionen der Start-Stopp-Automatik die Folge. Auf Grund der Komplexität empfiehlt sich hier der Batterietausch in der Fachwerkstatt.

Grenzen der Selbstreparatur

Bei vielen Reparaturen müssen erst andere Komponenten und Kabel gelöst werden, bevor das schadhafte Teil zugänglich wird und ausgetauscht werden kann. Es lohnt sich daher, während der einzelnen Arbeitsschritte Fotos mit dem Smartphone anzufertigen. So kann sich der Schrauber beim Rückbau an den selbstgemachten Bildern orientieren. Bei allem Spaß am Selberschrauben sollte der Autofahrer seine Fähigkeiten realistisch einschätzen und auf Sicherheit achten. Für viele Arbeiten empfiehlt sich das Tragen von Schutzbrille, Mundschutz und Schutzhandschuhen. Im Zweifel sollte auch der ambitionierte Schrauber die Fahrt in die Fachwerkstatt antreten, um weiterhin sicher unterwegs zu sein und den Versicherungsschutz zu wahren.

Über Toni Ebert

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