Geht es in den Urlaub, dann steht Koffer packen auf dem Programm. Anschließend noch alle Türen und Fenster verriegeln und schon kann es losgehen. Der Ablauf ist sicherlich nicht verkehrt, aber zu schnell. Oftmals wird nämlich der Stromverbrauch während der Abwesenheit vergessen, der sich mit dem Einstieg in den Flieger leider nicht auf Null stellt. Das ist generell ein Irrtum, dass der Stromzähler nicht arbeitet, wenn man nicht zu Hause ist. Während der Urlaubszeit ist es besonders fatal, denn man ist länger nicht daheim und verschenkt durch laufende Geräte bares Geld. Was aber sollte man tun, um den Verbrauch auf ein Minimum zu senken?
Der Standby-Betrieb ist nach wie vor ein Problem
Wenn der Fernseher abgeschaltet wird, dann leuchtet meist noch ein roter Punkt. Dieser ist also nicht wirklich aus, sondern befindet sich im Standby. Er bezweckt, dass das Gerät schneller „hochfährt“ und startbereit ist. Was jedoch vergessen wird, ist der damit zusammenhängende Stromverbrauch. Natürlich ist dieser nicht enorm, ein normaler Haushalt kann aber trotzdem rund 60 Euro sparen, wenn alle Geräte vom Stromnetz getrennt werden. Der Fernseher ist schließlich nur eine Sache, da gibt es auch noch den Computer oder die Stereoanlage.
Diesen Tipp sollte man im Alltag einbinden, der Urlaubsantritt ist jedoch eine gute Möglichkeit, um damit zu beginnen. Noch einfacher wird es mit schaltbaren Steckdosenleisten, die gleich mehrere Geräte auf einmal vom Strom trennen.
Den Kühl- und Gefrierschrank vom Netz nehmen
Da die Kühlgeräte ständig an der Steckdose hängen, zählen sie auch zu den größten Verbrauchern. Man ist bei Anwesenheit natürlich auf sie angewiesen, bei längerer Abwesenheit – wie Urlaub – aber nicht. Das Ausschalten spart aber nicht nur Geld, sondern man kann den Zeitpunkt auch gleich nutzen, um diese abzutauen. Logischerweise sollten zuvor alle Lebensmittel aufgebraucht werden.
Wichtig: Die Türen müssen offen bleiben, um Gerüche und Schimmel zu vermeiden. Außerdem sind im Betrieb 7 Grad (Kühlschrank) und -18 Grad (Gefrierschrank) ausreichend.
Kleingeräte und Elektroboiler nicht vergessen
Ein Haushalt verfügt in der Regel über diverse Elektrogeräte. TV, Kühl- und Gefrierschrank sind nur die offensichtlichsten, auf die Mikrowelle, den Drucker, die Kaffeemaschine, den Radiowecker und auf den WLAN-Router wird oft nicht gedacht. Dabei sind es aufgrund der Anzahl genau die Schuldigen, die die Stromrechnung heimlich in die Höhe treiben. Im Zuge der Urlaubsvorbereitung ist es also wichtig, dass auch die Kleingeräte abgeschaltet werden (ein WLAN-Router kann beispielsweise schon mal 20 Watt in der Stunde in Anspruch nehmen).
Bei Elektroboilern ist es nicht ganz so einfach, denn es kommt auf die Größe an. Kleine Modelle können in der Regel immer abgestellt werden, bei großen Modellen lohnt es sich erst, wenn die Abwesenheit eine Woche übersteigt. Andernfalls nimmt die einmalige Erwärmung mehr Energie in Anspruch.
Geheimtipp
Vor Urlaubsantritt sollte der Zählerstand vom Strom notiert werden. Dadurch erfährt man nicht nur den Verbrauch während des Urlaubs, sondern man kann bei überdurchschnittlichen Abweichungen auch konkret nach den Verursachern suchen. Das sollte in diesem Fall keine schwere Aufgabe sein, da die Anzahl der Geräte gering ist. Geht es um den Verbrauch eines bestimmen Geräts, dann hilft der Einsatz eines Strommessgeräts. Diese kosten rund 10 Euro.
Manche Dinge, wie ein Aquarium, können nicht vom Strom genommen werden, da die Fische auf sauberes Wasser und Licht angewiesen sind. Um nicht die Nachbarn damit zu belästigen, sind Zeitschaltuhren ideal. Sie sorgen zum Beispiel beim Licht dafür, dass es nach einer bestimmten Zeit wieder ausgeht.
Einen abschließenden Kontrollgang nicht vergessen
Unmittelbar vor der Abfahrt ist ein abschließender Kontrollgang zu empfehlen. Dieser sollte sämtliche Räume umfassen, vor allem aber die Küche, das Wohn- und Arbeitszimmer, das Schlafzimmer und das Badezimmer. Ein Mangel an Geräten besteht sehr wahrscheinlich nicht, in der Küche warten zum Beispiel der Boiler, die Mikrowelle, die Kaffeemaschine und noch weitere Haushaltsgeräte. Im Wohnzimmer sind es der Fernseher, der DVD-Player, der PC, die Spielkonsole oder auch die Stereoanlage. Geht es ins Badezimmer, dann stehen der Boiler und die Ladegeräte, zum Beispiel für den Rasierapparat oder die elektrische Zahnbürste, im Fokus. Im Schlafzimmer finden sich eventuell ein Radiowecker und ein Wasserbett vor. Letzteres sollte aber nicht abgesteckt, sondern nur auf die Mindesttemperatur zurückgedreht werden (eine Empfehlung der Hersteller).
Um zum Schluss noch auf eine weitere wichtige Sache einzugehen: Energieverbraucher, die während einer längeren Abwesenheit unnötig Strom verbrauchen, finden sich nicht nur im Haus, auch der Garten und die Garage sind mit einzubeziehen. Hier findet sich beispielsweise ein noch eingesteckter Elektrogrill oder das Ladegerät vom Akkuschrauber, das noch eingesteckt ist. Die Suche nach Energiefressern während des Urlaubs hört demnach nicht im Haus auf.
Wurde in der Hektik doch ein Stromverbraucher vergessen, dann ist ein günstiger Stromtarif die Rettung. Leider kommt dieser aber nicht automatisch ins Haus, sondern man muss mit einem Preisvergleich tätig werden. Die gute Nachricht ist jedoch, dass dieser schnell, einfach und völlig kostenlos erfolgt. Und zwar bequem von der Couch via Internet.