Mit ein paar Pillen oder ein wenig Pulver den Teint zum Strahlen bringen? Das klingt beinahe zu schön, um wahr zu sein. Und doch ist es genau das, was mit Kollagen möglich sein soll. In unterschiedlichen Formen und Farben finden sich die vielverheißenden Kollagenmittel in den Drogerien. Die Versprechen sind nicht ganz aus der Luft gegriffen, sondern basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Einige der gehypten Nahrungsergänzungsmittel, die sich positiv auf die Gesundheit oder das Aussehen auswirken sollen, wurden entsprechend getestet. Die Frage ist: Lohnt es sich, die Kollagenkapseln in die tägliche Self-Care Routine einfließen zu lassen?
Welche Wirkung verspricht Kollagen?
Obwohl die Forschungen noch in den Kinderschuhen stecken, weisen sie darauf hin, dass rund 80 Prozent unserer Haut auf diesem Protein beruhen. In Supplement-Form könnten sie so die Feuchtigkeit und Elastizität der Haut verbessern. Das wiederum wirkt Falten und Trockenheit entgegen. Gleichzeitig sollen sie sich positiv auf die Gelenke und Knochendichte auswirken. Eine Studie im Journal of Drugs and Dermatology hat sich mit den Forschungsergebnissen ebenfalls auseinandergesetzt und randomisierte, kontrollierte Studien durchgeführt – mit einem positiven Ergebnis.
Die Botschafterin des Onlineshops Genuine Health, Joy McCarthy, ist von der Wirkung von Kollagen-Supplements überzeugt. Bei einer regelmäßigen Einnahme soll sich die Struktur der Haut verbessern, während Falten geglättet werden. Das sorgt für einen jünger aussehenden Teint. Dabei bezieht sie sich auf Fisch- oder Rinder-Kollagenpulver, dass auch hierzulande gekauft und in Getränke oder Mahlzeiten gemischt werden kann.
Neben den rein optischen Vorteilen soll die Kollagen-Einnahme ebenfalls für Sportler*innen positive Effekte zeigen. Die schützende und stützende Gewebewirkung sorgt dafür, dass die Athlet*innen sich von Verletzungen schneller erholen können.
Wie funktioniert das Nahrungsergänzungsmittel mit Kollagen?
Haut, Knochen und Gewebe sind in jungen Jahren voller Kollagen. Allerdings stellt der Körper mit zunehmendem Alter immer weniger davon her, während er gleichzeitig mehr davon verliert. Rund ein Prozent Kollagen soll ab den Zwanzigern jährlich eingebüßt werden. Auf die Dauer betrachtet ist das mehr, als der Körper produzieren kann. Das Ergebnis ist eine trockne, faltigere und auch älter anmutende Haut.
Das ist der Punkt, an dem das Supplement ansetzt. Es wird vermutet, dass die Einnahme dabei hilft, das Kollagen der Haut wiederherzustellen, das durch UV-Strahlung abgebaut wird. Möglicherweise können die Supplements auch ebensolche Enzyme reduzieren, die für die Zersetzung des Haut-Kollagens verantwortlich sind. Dabei ist das Protein ein tierisches Eiweiß, weshalb es weder für die vegetarische noch die vegane Ernährung geeignet ist. Vegane Produkte hingegen führen dem Körper kein Kollagen zu, sondern sollen die körpereigene Produktion anregen.
Ob die Wahl auf tierisches Protein von Fischen oder Rindern fällt, hängt von der zu erzielenden Wirkung ab. So ist die marine Form in erster Linie positiv für die Haut, da es wegen seiner feinen Struktur besser vom Körper aufgenommen werden kann. Kollagen von Rindern hingegen ist gleichermaßen gut für Haut und Gelenke. Auch wird dabei zwischen drei Arten unterschieden, wobei die Typen 1 und 3 zur Gesundheit von Haaren, Haut, Knochen und Nägeln beitragen. Typ 2 hingegen sollte separat eingenommen werden, da er in Gelenk- und Knorpelflüssigkeit zu finden ist. Da das Kollagen aus tierischen Nebenprodukten gewonnen wird, ist es auch für einen nachhaltigen Lebensstil geeignet.
Bei der Wahl der richtigen Einnahme-Form sollte nach Kollagen-Hydrolysat Ausschau gehalten werden. Ist es bereits durch Wasser aufgespalten, kann es am besten vom Körper aufgenommen und verwertet werden. Wie hoch genau die Dosierung ausfallen muss, ist unklar, Studien sprechen dabei von einer Tagesdosis von zwischen 2,5 und 10 Gramm. Der sichere und effektive Rahmen liegt bei bis zu 15 Gramm des Hydrolysats, wobei sich bereits eine Menge von 2,5 Gramm positiv auf die Haut und die Gelenke auswirkt.