Samstag , 23 November 2024

Klick- oder Klebe-Vinyl: Das ist der Unterschied

Geht es um die Verlegung eines neuen Bodens, greift man heute nicht mehr sofort zu harten Bodenbelägen wie Parkett, Laminat oder Fliesen. Der Vinylboden entwickelt sich zum neuen Top-Bodenbelag für die heimischen vier Wände. Besonderer Vorteil: bei Vinyl handelt es sich um einen elastischen Stoff. Daher sind Fußbodenbeläge aus Vinyl deutlich leiser, wärmer und komfortabler als herkömmliche Hartbodenbeläge. Aber auch die hohe Robustheit bei einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis machen den Vinylboden zu einem beliebten Bodenbelag.

Eine Sache der Terminologie

Entscheidet man sich für einen Vinylboden, stößt man unweigerlich auf Begriffe wie PVC, Klick-Vinyl, Klebevinyl und Loose-Lay. Vinyl und PVC sind im Grunde der gleiche Stoff. Um den Vinylboden im Dielen- oder Fliesen-Format vom PVC-Boden als Rollenware abzugrenzen, wird dieser heute auch als Designboden bezeichnet. Bei den meisten der Vinylbeläge handelt es sich um Klick- oder Klebevinyl, die jeweils ganz eigene Vorteile für die individuelle Raumgestaltung mitbringen. Wer Sorge vor schädlichen Inhaltsstoffen hat, kann beruhigt sein. Heute werden für die hochwertigen Böden keine schädlichen Weichmacher mehr eingesetzt und die namhaften Hersteller setzen auf wohngesunde Produkte und eine möglichst emissionsarme Herstellung.

Klick- oder Klebe-Vinyl? Diese Frage lässt sich nur mit Blick auf die Räume beantworten, in denen Sie den Boden verlegen möchten. So sollte man vor dem Kauf eines Klebe- oder Klick-Vinyls einschätzen, welchen Anforderungen der neue Fußboden im Idealfall standhalten sollte.

Die Verlegung: die Untergrundvorbereitung ist das A und O

Ein Vinylboden zum Kleben wird vollflächig mit einem Dispersionsklebstoff verklebt und kann erst nach der Trocknung begangen werden. Dass bedeutet, dass der Untergrund vor der Verlegung gründlich vorbereitet werden muss, da ein Klebevinyl-Boden in der Regel sehr dünn ist und sich etwaige Unebenheiten ansonsten unschön abzeichnen könnten. Der dünne Aufbau hat jedoch den Vorteil, dass Türen bei der Verlegung nicht abgeschliffen werden müssen. Es handelt sich bei einem Vinylboden zum Kleben also um einen renovierungsfreundlichen Bodenbelag, dessen Verlegung jedoch ein wenig Geschick erfordert und gerne vom Fachmann übernommen wird.

Gerade Hobby-Heimwerker entscheiden sich lieber für einen Vinylboden mit Klick-System, da die Dielen und Fliesen hier einfach ineinander geklickt oder gesteckt werden können. Da Ein Klick-Vinylboden außerdem häufig mit einem verstärkten Produktaufbau erhältlich ist wie beim sogenannten HDF- oder Rigid-Klick-Vinyl, kann dieser Unebenheiten besser überbrücken: Klick-Vinyl auf Fliesen verlegen ist mit einem Rigid-Vinyl zum Beispiel oftmals gut möglich. Nach der Verlegung eines Klick-Vinyls können Sie den Boden sofort mit Möbeln ausstatten und begehen.

Klick- oder Klebe-Vinyl in stark strapazierten Räumen?

Soll ein Klick- oder Klebe-Vinyl in Räumen mit starker Beanspruchung verlegt werden, wird gerne zu einem Vinylboden zum Kleben gegriffen. Der Grund hierfür liegt auf der Hand, denn da das Klebevinyl mit dem Untergrund fest verbunden ist, entsteht eine homogene und ebene Fläche, die nicht verrutschen kann. Jedoch bieten die Hersteller heutzutage Vinyl-Fußbodenbeläge mit Klick-System, die eine sehr widerstandsfähige Fläche auch in intensiv genutzten Bereichen bilden. Sowohl Klebe- als auch Klick-Vinyl ist in hohen Nutzungsklassen erhältlich.

Vinylboden im Badezimmer: welcher ist der Richtige?

Soll der Designboden im Badezimmer verlegt werden, stellt sich wieder die Frage nach Klick- oder Klebe-Vinyl. Grundsätzlich ist Vinyl wasserresistent, es kommt hierbei also nicht auf das Material, sondern auf den Produktaufbau an. Ein Klebevinyl eignet sich bei entsprechender Versiegelung etwas besser als Vinylboden im Badezimmer, da die vollflächige Verklebung mit dem Untergrund das Eindringen von Wasser besser verhindert.

Auf ein HDF-Vinyl in Feuchträumen sollte man verzichten, da der faserverstärkte Kern bei Nässe aufquellen kann. Soll dennoch ein sehr stabiles Klick-Vinyl im Badezimmer verlegt werden, empfiehlt sich ein Rigid- oder SPC-Vinyl. Dieses ist in der Regel bestens vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt. Im Idealfall achtet man bei der Wahl von Klick- oder Klebe-Vinyl auf Hinweise wie „Feuchtraumeignung“ oder „Quellgeschützt“, um von dem passenden Bodenbelag zu profitieren.

Der Komfort: welcher Vinylboden sorgt für mehr Wohlfühlatmosphäre?

Grundsätzlich trifft man sowohl mit Klebe- als auch Klick-Vinyl eine gute Wahl, wenn es um die Gestaltung vom persönlichen Wohlfühlambiente geht. Ein Designboden eignet sich dank Fußwärme wunderbar für Barfußläufer. Die meisten Vinylböden können darüber hinaus wegen des geringen Wärmedurchlasswiderstandes auch auf Fußbodenheizungen verlegt werden, wobei Klebevinyl hier in der Regel wegen der Fixierung mit dem Untergrund eine etwas bessere Wahl darstellt. Beachtet werden sollte unbedingt, dass vor der Verlegung von Klick-Vinyl eine Trittschalldämmung verlegt werden sollte, was bei einem Klebevinyl-Boden wegfällt. Viele Hersteller bieten aber auch Klick-Vinyl mit integrierter Trittschalldämmung.

Die Optik: zwei Designböden mit ästhetischer Stärke

Hinsichtlich des Designs stehen sowohl bei Klick- als auch Klebe-Vinyl alle gestalterischen Möglichkeiten offen. Vom beliebten Vinylboden in Holzoptik, über Vinyl-Fliesen in Naturstein-Optik bis hin zu angesagten Retro-Designs ist beim Vinylboden zum Kleben und Klicken alles dabei, um Räumen einen persönlichen Anstrich zu verpassen. Teilweise können die Dekore einzelner Kollektionen sogar untereinander kombiniert werden. Bei beiden Böden setzen die Hersteller auf die naturnahe Imitation der Haptik und Optik der ursprünglichen Vorbilde

Über Toni Ebert

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