Es gibt ja viele Berichte von und zu Facebook und Google+. Doch warum sollte man die vielen Facebook-Freunde erst einmal verlassen und zu Google+ wechseln? Sicher gibt es viel Pro und Contras, doch ein kleiner Blick in die Zukunft zeigt schon, dass Google+ über einen längeren Zeitraum das Rennen machen wird.
Das allerbeste an Google sind die vielen Dienste, von denen jetzt schon viele so gut wie konkurrenzlos sind. Googlemail ist meiner Meinung nach das beste E-Mailprogramm, welches vollkommen webbasiert arbeitet. Massig Speicherplatz, sehr übersichtlich, einfach zu bedienen, kostenlos. Kostenlos sind im übrigen fast alle Dienste von Google. Bis auf Google Adwords vielleicht. Das benutzen aber wohl nur diejenigen, die geschäftlich im Internet unterwegs sind. Wichtiger für den normalen Internetnutzer sind Programme wie Google Maps oder der Nachrichtendienst Google News.
Wer kauft sich heute noch ein teures Navigationsprogramm bzw. ein Navigationsgerät, wenn man Google Maps umsonst auf jedem Android-Handy installieren kann? Es funktioniert bestens, mittlerweile sogar mit einem Echtzeit-Verkehrsinformationsdienst. Nachrichten liest man auch nicht mehr auf einer einzigen Internetseite, denn Google News filtert die Schlagzeilen und führt dann direkt zu den Artikeln der verschiedenen Websites. Wer RSS-Feeds im Internet abonniert, der trifft mit dem Google Reader auch keine schlechte Wahl. Wer viele Bilder ins Internet hochläd um sie dort einfach dezentral abrufen zu können oder mit Freunden, Verwandten und Bekannten teilen möchte, der kann das bei Google Photos (ehemals Picasa) machen. Auch hier hat man ausreichend Speicherplatz zur Verfügung.
Wem das alles noch nicht reicht, der kann ja mal einen Blick auf die vielen anderen Tools die man von Google bekommt: Google Produkte
Wie auch immer, sicher gibt es viele andere Alternativen im Internet zu den genannten Diensten, doch nirgendwo bekommt man soviele von einem Anbieter. Und dazu noch umsonst. Der Vorteil an allem liegt aber hauptsächlich darin, dass man alle diese Dienste mit nur einem Nutzernamen und einem Passwort erreicht. Zudem sind viele Dienste miteinander vernetzt, so dass man sich sehr viel Zeit sparen kann. Zum Beispiel wenn man Online Alben bei Google Photos (Picasa) gleich mit einem Kreis bei Google+ teilen möchte, um nur ein Beispiel von vielen zu nennen. Meiner Meinung nach ist das ein sehr großes PLUS für Google. Die eierlegende Wollmilchsau quasi.
Was hat Facebook dagegen zu bieten? Sicher ein sehr gutes Social Network mit vielen Möglichkeiten. Allerdings auch manchmal zuvielen Möglichkeiten. Gerade was die Privatssphäre betrifft, so ist das bei Facebook oft nur sehr schwierig einzustellen, wie und wann und wer, was wo liest oder öffentlich macht. Bei Google+ gibt es die „Kreise“, man schreibt etwas und gibt gleich mit auf den Weg, wer das lesen darf. Einfach aber genial. Und selbst wenn Facebook da nachzieht, bekommt es wohl niemals die Performance eines von Google entwickelten Produkts. Man merkt, dass bei Google die besseren Programmierer am Werk sind. Es geht alles verdammt schnell vonstatten. Facebook hat bzw. wird kein gutes E-Mailprogramm auf die Beine stellen können um Googlemail das Wasser zu reichen. Auch wird man wohl kein Navigationssystem bzw. ein Handy-Betriebssystem entwickeln, welches Android an’s Bein pinkeln kann.
Ist Twitter wirklich eine Konkurrenz für Google+? Ich denke nein, obgleich wohl viele Twitter-Nutzer dem Dienst den Rücken kehren werden. Bei Google+ verläuft auch alles in Echtzeit, man kann Leute verfolgen und verfolgt werden. Auch ohne zurückzufolgen. Es bestehen nicht nur Freundschaften, sondern es gibt die Möglichkeit der „einseitigen Beziehung“ in einem sozialen Netzwerk. Gleichzeitig ist man nicht auf 140 Zeichen in einer Statusmeldung begrenzt. Auch nicht auf 420 Zeichen – wie bei Facebook. Es lassen sich Fotos, Links und Videos direkt einbinden, man bekommt also nicht wie bei Twitter nur einen Link, der zu einem Foto führt.
Kurzum: Wenn man alles in einer Hand haben möchte ist Google+ über kurz oder lang die bessere Wahl für ein soziales Netzwerk im Internet. Bleibt nur abzuwarten wann sich die Leute von Facebook und den vielen Kontakten trennen möchten. Sicher ist das wohl der einzige – und ausschlaggebendste – Grund, warum Facebook nicht ganz so schnell zugrunde geht wie MySpace oder die VZ-Netzwerke. Es sind einfach fast alle schon da. Und das gilt es nun für Google anzugehen: Die Leute überzeugen!
Zum Schluss noch eines: Google mag vielleicht auch eine Datenkrake sein und persönliche Daten von euch speichern, doch merkt euch: Google nutzt diese Daten (teils sogar nur anonym) zum Beispiel für die Ermittlung eines Verkehrsstaus oder die Usability einer Internetseite aber Google verdient Geld durch Werbung – Stichwort Adwords – und nicht durch den Verkauf der Daten an Dritten! Das sollte man sich einmal durch den Kopf gehen lassen…