Donnerstag , 26 Dezember 2024
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E-Book Reader (eReader) im Vergleich

E-Book ReaderEs soll ja Leseratten geben, denen ein richtiges Buch viel lieber ist, als so ein E-Reader. Der Duft von Papier, den Vorteil ein normales Buch mit in die Badewanne zu nehmen oder einfach der Anblick des Buches im Regal der eigenen vier Wände sind oft genannte Gründe. Aber der Vorteil, dass man Bücher ja auf einem kleinen und handlichen E-Book Reader immer und überall dabei haben (und auch kaufen) könnte, bei einem Umzug keine schweren Bücherkisten schleppen muss oder sogar neuerdings ohne externe Lichtquelle ein Buch im Dunkeln lesen könnte, lassen einen überlegen ob ein E-Book Reader vielleicht nicht doch die bessere Wahl ist. Damit man sich eine Übersicht schaffen kann, gibt es hier einen E-Book Reader Vergleich.

Sollte man sich für einen E-Book Reader entschieden haben, so stellt sich die Frage, welcher denn der richtige E-Book Reader für jemanden ist. Die Auswahl ist groß und jeder sollte den passenden E-Reader für sich finden. Also gilt es, Prioritäten zu setzen. Setzt man sich eine Preisgrenze? Muss der E-Reader noch andere Sachen außer „Bücher lesen“ können? Sollte der Akku lange halten oder wäre ein beleuchtetes Display wichtiger? Lade ich meine Bücher am PC auf den E-Book Reader oder benötige ich integriertes WLAN oder gar 3G? Hier ein Vergleich aktueller E-Book Reader. Nicht zu ausführlich und rein subjektiv auf die persönlichen Hauptmerkmale zugeschnitten. Damit ist gemeint, dass ich hier nicht auf Dinge eingehe, die eigentlich fast jeder E-Reader mittlerweile kann (z.B. die Schriftart / Schriftgröße ändern) oder bei allen mehr als ausreichend vorhanden ist (Speicherplatz), sondern eher auf die merklichen Unterschiede eingehe.

Evolution der E-Reader | by jblyberg

Am Anfang der Recherche nach dem passenden E-Book Reader sollte man abwägen ob man sich in Zukunft die E-Books, also die Bücher, bequem am E-Book Reader kaufen möchte oder ob ein Hinzufügen der Bücher am PC keine Behinderung darstellt. Möchte man nämlich direkt am E-Reader die Möglichkeit des Shoppens haben, so ist die Kindle-Serie von Amazon eine ausgezeichnete Wahl. Die Kindle E-Book Reader verfügen alle über hervorragende Displays mit Anbindung an den Amazon Bücher Shop. Hier lassen sich neue Inhalte schnell und bequem herunterladen und auf einem gestochen scharfen E-Ink Display lesen. Der Nachteil ist allerdings, dass die Kindle Geräte das am gängigsten verwendete E-Book Format „.epub“ nicht versteht. Bevor ich aber sage, dass dies ein großer Nachteil ist, muss man darauf hinweisen, dass man sich sämtliche E-Books mit dem epub-Format am PC mit dem Programm Calibre (erhältlich für Windows, Mac & Linux) umwandeln und auf einem Kindle laden kann. Vorraussetzung hierfür ist, dass die epub-ebooks nicht kopiergeschützt (Adobe DRM) sind. Mehr Informationen zum Umwandeln von epub zu kindle mit Calibre.

Hier eine Übersicht der Amazon-Kindle-Serie:

Der Kindle Paperwhite

Kindle: Der kleine und günstige E-Book Reader für Einsteiger. Display und Akkulaufzeit sind super. Sehr leicht (170g). Kein Touchscreen. Kostet ca. 79€.

Kindle Paperwhite: (WLAN /3G): Noch bessere Auflösung (217dpi), hohe Akkulaufzeit trotz beleuchtetem Display (einstellbar), satinierter Bildschirm (Lichtreflektierend). Wiegt 222g. Kostenloses Cloud-Backup (Bücher können auf Amazon-Server gesichert werden). Touchscreen, keine Schalter am Gerät (nur EIN/AUS und USB-Anschluss), damit sehr wenig Angriffsfläche für Sand und Wasserspritzer. Erwähnenswert ist noch die „Time to Read“-Funktion, die einem die restliche benötigte Lesezeit für ein Kapitel oder bis zum Ende eines Buches (nach eigenem Leseverhalten) ausrechnet. Preis WLAN-Version: 129€, 3G: 189€

Kindle Fire HD: Eher ein Tablet als ein E-Book Reader (kein E-Ink Display) und meiner Meinung nach nicht wirklich zum Lesen geeignet. Sollte man aber viel Wert darauf legen auch Filme zu schauen oder Musik (z.B. MP3Hörbücher) zu hören, so ist der Kindle Fire in all seinen Versionen (16GB/32GB Speicher, Spezialangebote) ein sehr günstiges Tablet für Einsteiger. Wer Android aber vollständig nutzen möchte, der bekommt hier nur eine angepasste, auf das Amazon-Angebot ausgerichtete, Version. Kostenpunkt ca. 199€

Der Kindle Touch wird nur noch als B-Ware bzw. gebraucht bei Amazon verkauft. Dieser E-Book Reader hat zwar eine etwas schlechtere Auflösung, dafür aber lassen sich MP3s und Hörbucher über Stereolautsprecher oder Kopfhörer wiedergeben. Preis schwankt zwischen 90 und 100€.

Wer die volle Freiheit über E-Books haben möchte, also auch Bücher im geschützten epub-Format kaufen oder leihen (Onleihe) möchte, der fährt mit fast allen anderen E-Book Reader besser. Hier die besten E-Book Reader in der Übersicht:

KOBO MINI: Der Kobo Mini hat im Gegensatz zu den meisten anderen E-Readern ein 5″ Display (andere E-Book Reader 6″) und ist mit 134g auch einer der leichtesten E-Book Reader überhaupt.  Er lässt sich besonders leicht in einer Hand halten und Besitzer des Gerätes schwören auf bessere Lesbarkeit durch kürzere Zeilenlänge. Bei vielen 6″ Reader lässt sich so etwas aber auch mittelerweile einstellen. Preis ca. 80€

Die folgenden 4 E-Book Reader verfügen größtenteils über die gleichen (wirklich vielfältigen und guten) Features wie Wörterbücher, Übersetzer, Notizen, weiterführende Informationen etc., unterscheiden sich aber in den folgend genannten Punkten.

 

Der Kobo Glo

KOBO E-READER TOUCH: Kann auf den angebundenen Kobo-Store zugreifen. Speicherplatz erweiterbar (2GB on Board). Mini-Browser zum Surfen im Internet auf dem Gerät. Preis ca. 100€

KOBO GLO: Der Kobo Glo verfügt über die gleiche Technik für die Beleuchtung des E-Paper Display wie der Kindle Paperwhite. Selbst der Zulieferer soll für die beiden Geräte identisch sein. Im Gegensatz zum Paperwhite ist der Glo aber von Anfang an auf das Lesen vom epub-Format ausgerichtet. Auf bis zu 32GB kann man den Kobo Glo erweitern. Webbrowser zum surfen ist installiert. Preis ca. 150€

Alle Kobo E-Book Reader (Mini, Touch & Glo) verfügen über den Dienst „Reading Life“. Das sogenannte Social-Reading bietet dem Leser spezielle Statistiken über sein persönliches Leseverhalten. Hier finden sich Informationen und Aufstellungen zum persönlichen E-Reading-Verhalten, zum Beispiel wie lange man liest, wie viele Seiten bereits umgeblättert wurden oder welche Romane man in seiner Sammlung tatsächlich vollständig gelesen hat. Zudem lässt sich das eigene Reading Life mit Freunden auf Facebook teilen. Ein nettes Feature, welches aber nicht eine gute Bücher-Community, wie in etwa Goodreads, ersetzt. Außerdem gibt es als kurzweiligen Zeitvertreib die Spiele Schach und Sudoko auf die E-Book Reader.

Sony Reader PRS-T2: Am Nachfolger des Sony Reader PRS-T1wurde nicht viel verändert. Hatte er aber auch nicht nötig, den Reader besitze ich selber und er war seinerzeit (und heute auch noch einer der besten aufgrund der MP3-Funktion, die beim T2 abgesetzt wurde) der Beste auf dem Markt. Hat eine direkte Anbindung zum Sony eBook Store (libri). Der PRS-T2 besitzt ein deutlich helleres E-Paper Display (E-Ink), womit sich noch ein klein wenig besser lesen lässt. Gute PDF-Funktionalität. Per mikro-SD Karte auf bis zu 32GB erweiterbar (Wer’s braucht 😉 ). Auch mit dem Sony Reader lassen sich Webseiten ansurfen und das gar nicht mal so schlecht. Leider gibt es keine Displaybeleuchtung. Kostenpunkt ca. 140€

Pocketbook Touch 622: Der integrierte eBook Shop vom PocketBook bietet weniger Auswahl an Büchern als bei anderen Anbietern (Amazon, Kobo). Außerdem hat das PocketBook keine Displaybeleuchtung wie der Kindle Paperwhite oder der Kobo Glo. Dafür wiederum spielt der PocketBook eReader MP3 Dateien ab, also auch Hörbücher. Und das PocketBook kann sogar E-Books vorlesen (Text to Speech). Ein hohes Alleinstellungsmerkmal auch wenn es etwas abgehackt und holprig klingt, was man da hört. Zu verstehen ist es aber allemal. Damit aber nicht genug, der E-Reader kann noch mehr. Zum Beispiel mehrere Profile, also verschiedene Leser, verwalten. Falls dann 2 Personen dasselbe Buch auf dem E-Book Reader lesen, kann jeder unabhängig vom anderen mittels des eigenen Profils an der zuletzt gespeicherten Seite des Buches weiterlesen. Weiterhin ist das Lesen von RSS-Feeds möglich. Übrigens hat er auch Spiele wie Schach oder Soduko, wie bei den Kobo Readern, installiert. Preis-Leistungs-technisch ist hier mit 129€ nichts einzuwenden.

Zu guter Letzt wollen wir nochmal einen schnellen Blick auf die E-Book Reader von Thalia & Weltbild werfen.

Lesen in der Dunkelheit mit dem Bookeen HD Frontlight

Bookeen HD Frontlight (Thalia): Der teuerste E-Book Reader von Thalia. Der Reader besitzt wie der Kindle Paperwhite und der Kobo Glo eine Display Beleuchtung, welches auch hier sehr gut ist. Anders als die anderen beiden beleuchteten E-Reader bekam der Bookeen HD Frontlight noch haptische Menütasten spendiert. Ob das ein Vor- oder Nachteil ist, hängt vom Benutzer ab. Eine MP3-Funktion hat der Reader nicht. Die Verarbeitung soll laut einigen Käufern nicht die Beste sein.  Ein Wörterbuch oder eine Notizfunktion ist nicht vorhanden. Preis 129€

Bookeen Cybook Odyssey (Thalia): Das Cybook Oddyssey ist ein Reader, der voll und ganz in Ordnung ist, aber nicht mit den ganz großen (Kindle Paperwhite, Bookeen Frontlight, Kobo Glo) mithalten kann. Eine gute Empfehlung für Einsteiger, die nicht auf Qualität verzichten aber auch nicht soviel Geld ausgeben wollen. Für 99€ ist man Besitzer dieses Otto-Normal-eReaders.

Trekstor eBook Reader 4Ink (Weltbild & Thalia): Der E-Book Reader, den es bei Thalia und bei Weltbild / Hugendubel zu kaufen gibt, ist leider wirklich nur ein eReader-Einsteigermodel. Man kann damit etwas lesen, aber eine angenehme entspannte Lesezeit ist hiermit nicht zu gewähleisten. Oft, ja sehr oft, wird von Systemabstürzen oder anderen störenden Fehlern berichtet. Daher ist auch bei dem sehr günstigen Preis von 59,99€ von diesen Geräten abzuraten. Aber wer weiß, vielleicht erwischt man auch ein fehlerfreies Gerät und kann damit seinen Spass haben. Wer es trotzdem versuchen möchte, hier der Reader (anderer Name aber baugleich: TrekStor eBook Reader Pyrus

Ich hoffe, dass man nach dem Lesen des E-Book Reader-Vergleichs ein wenig schlauer ist, welcher E-Book Reader am Besten zu einem passt. Die Faktoren liegen ja von Person zu Person anders, aber wenn ich eine Empfehlung aussprechen müsste, würde ich es für den Kindle Paperwhite tun. Gute Amazon-Anbindung, mit Prime Mitgliedschaft sogar Onleihe aus über 200.000 Büchern kostenlos, epub Bücher lassen sich mit Calibre umwandeln und trotzdem auf dem Kindle lesen. Display sehr scharf und sogar beleuchtet und das ohne zu blenden. Akku hält lange, was will man mehr? Aber wie schon gesagt, jeder hat beim Vergleichen von E-Book Readern so seine Hauptmerkmale. Abwägen und dann zuschlagen! Sehr viel falsch machen kann man beim Kauf eines E-Readers nicht. In diesem Sinne, viel Spaß beim Lesen!

Falls sich jemand für einen Kindle von Amazon entschieden hat, der kann nachlesen, wie das umwandeln von epub zu kindle (*.mobi) oder anders herum funktioniert.

Über Patrick Stuhlemmer

Vater, Griller, Fussballfan, Kinogänger, Serienjunkie, Produkttester, Leseratte, Blogger, Kaffeetrinker, Kaufempfehler. Seit Januar 2009 mit Weblog-Deluxe im "Neuland" vertreten. Vorsicht: Beiträge könnten Ironie oder Sarkasmus trotz fehlender Smileys beinhalten! ;-) Ihr findet mich auch auf Google+ oder Twitter

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7 Kommentare

  1. Hallo Patrick,
    vielen Dank für diesen interessanten Artikel den du hier verfasst hast. Eine Anmerkung habe ich allerdings. Der Sony Reader PRS-T1 hat ein gravierendes Problem das ich aus eigener Erfahrung kurz schildern möchte. Ich haben diesen für meine Frau gekauft, damit sie im Urlaub (USA) mehrere Bücher lesen kann und ich nicht soviel schleppen muß. Im Urlaub hat sich der Reader dann leider aufgehängt, so dass garnichts mehr ging. Ein Reset brachte leider auch keinen Erfolg. Man konnte zwar wieder via WLAN ins Internet gehen aber keine Bücher mehr öffnene- DRM Schutz! Nach Rücksprache mit EBOOK (Libri) kann dieses Problem nur am eigenen (autorisierten) PC behoben werden. Mit dem PRS- T2 soll das auch via WLAN ohne eigenem PC funktionieren. Hast du da schon Erfahrungen gemacht?
    Und noch eine kleine Frage: kann man mit dem Kindl Paperwithe weltweit (speziel USA) via WLAN auf Amazon zugreifen um Bücher zu kaufen ?

    Gruß
    Martin

    • Hallo Martin, danke für deine Worte. Zu dem Problem kann ich leider nichts sagen, den PRS-T1 hatte ich zwar selber benutzt, aber nie dieses Problem gehabt. Der hatte seinen Dienst immer gut und problemlos getan. Habe von diesem Problem auch anderswo noch nichts lesen können.

      Mit dem Kindle Paperwhite sollte man auch weltweit auf Amazon zugreifen können um Bücher zu kaufen, mir fällt im Moment nichts ein, was dagegen sprechen sollte. Man loggt sich ja sozusagen mit dem eigenen Amazon-Account ein. Wo das stattfindet sollte Amazon eigentlich egal sein.

      Gruß Patrick

      • Hallo Patrick,
        danke für deine prompt Antwort. Ich hätte da aber noch zwei fragen an dich. Du schreibst in deiner Konvertierbeschreibung das man nur DRM ungeschützte EBook`s umwandeln kann.Wie finde ich raus ob meine Bücher die auf meinem PC unter Reader for PC gespeichert sind, DRM geschütz sind und kann ich diesen Schutz aufheben? Und zweitens: wenn ich mir jetzt einen Kindl Papar Withe zulege, kann ich die bei Amazon gekauften EBook`s auch auf unserem Sony- Reader lesen bzw. muß ich diese konvertieren und wenn ja ist das überhaupt möglich?

        Gruß Martin

        • In vielen E-Book-Shops sollte das vorher ausgewiesen sein, ob das gekaufte Buch einen DRM-Schutz hat oder nicht. Bei Amazon erkennt man nicht geschützte Bücher an dem Vermerk „Gleichzeitige Verwendung von Geräten: Keine Einschränkung“. Eine Software für eine Überprüfung von DRM habe ich noch nicht gefunden, aber ich weiss auch das Calibre nur ungeschützte E-Books einlesen kann.

          Der DRM – Schutz lässt sich aufheben. Als Privatkäufer hat man sogar das Recht auf eine Privatkopie. Der Haken ist eher der, dass die Software und Plugins, die den DRM Schutz aufheben, nicht ganz legal sein sollen. Für Calibre gibt es so ein Plugin, welches den DRM Schutz wohl umgeht und das Buch in die Software einliesst, so dass man es weiterverarbeiten kann.

          Quellen, Downloads und Anleitungen um den DRM-Schutz mittels Calibre zu umgehen möchte ich selber in meinem Blog nicht vorführen. Es gibt aber einen Blog der sich damit beschäftigt: http://apprenticealf.wordpress.com/ Ich habe zu der Seite keine Meinung und weise nochmal selber darauf hin: Je nach Vereinbarung bei einem Buch- oder Reader-Kauf muss diese eingehalten werden und jeder muss selber wissen ob er eine Privatkopie machen darf oder nicht.

          Zu deinem „zweitens“: Im Grunde genommen lautet die Antwort JA, wenn man eben ungeschützte E-Books mittels Calibre umwandeln kann oder den DRM Schutz vorher entfernt. Ein Umwandeln ist mit Calibre von fast jedem Format für eReader möglich, siehe: //www.weblog-deluxe.de/anleitung-epub-bucher-umwandeln-ins-kindle-format-mobi/

          Gruß Patrick

  2. Hallo Patrick,
    vielen Dank für deine Ausführungen. Ich bin jetzt der Entscheidungsfindung ein gute Stück näher gekommen. Ich glaube es wird ein Kindl Paper Withe.

    Viele Dank noch mal

    Gruß Martin