Donnerstag , 21 November 2024

Das perfekte Tattoo: So gelingt es

Ein kleiner Ausflug in die Geschichte des Tattoos

Schon die berühmte Gletschermumie Ötzi hatte Verzierungen unter der Haut, ihr Alter wird auf über 5000 Tausend Jahre geschätzt. In der Bibel findet die Körperverzierung ebenfalls Erwähnung, laut Moses ein absolutes Tabu. Die Entwicklung von Tattoos fand weltweit unabhängig voneinander statt. Der Wortursprung liegt im polynesischenTatau„, aus welchem sich das heute gebräuchliche Wort ‚Tattoo“ ableitet. In Europa waren in erster Linie die Skythen, ein Reitervolk der russischen Steppe, für ihre Kunstfertigkeit bekannt. Die Bodymodifikation hatte ursprünglich meist eine rituelle Bedeutung. Stammesmitglieder zeigten ihren Rang und Status sichtbar, die Abstammung wurde mit Stolz eintätowiert und religiöse Symbole verliehen Kraft und Mut. In der ganzen Welt wurden Tattoos als unverfälschbare Zeichen getragen.

In der Neuzeit waren es anfangs oft Seeleute, die ihre Verbundenheit zur See, ihre Abenteuer und Sehnsüchte offen darstellten. Die Körperverzierung hatte ehr den Ruf, anrüchig zu sein. Die japanische Yakuza ist ebenfalls berühmt für farbenprächtige Körperverzierungen. Hier ist es ein Zugehörigkeitssymbol.

Eine Revolution erlebte die Tätowierkunst 1890 mit der Erfindung von Tom Riley. Er entwickelte die noch heute in Verwendung befindende Tätowiermaschine. In einigen Teilen der Welt wird jedoch immer noch mit Dornen oder andern spitzen Gegenständen die Farbe unter die Haut gestochen.

Genug von der Geschichtsstunde und rein in die Praxis. Was sollte vor dem Stechen beachtet werden?

Das wichtigste ist zuerst die Auswahl des Motives. Dabei sollte bitte nicht nach Modetrends gegangen werden, sondern nach persönlichen Vorstellungen. Ein Kriterium sollte auch die Sichtbarkeit des Motives sein. In einigen Berufszweigen ist die Bodymodifikation nicht gerne gesehen. Man sollte auch bedenken, ob eine Erweiterung des Motives geplant ist und ob es farbig oder schwarz mit Schattierungen werden soll. Die Größe sollte auch angemessen gewählt sein. Harmoniert das neue Kunstwerk mit eventuell vorhanden?

Woran erkennt man das richtige Studio?

Der nächste Schritt ist die Auswahl des richtigen Studios. Vielleicht kann ein Bekannter ein Studio empfehlen oder man wird im Internet fündig. Ein persönlicher Besuch vorab schafft Klarheit und Vertrauen. Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Sauberkeit und Hygiene gelegt werden. Ein seriöser Tätowierer berät auch hinsichtlich der Machbarkeit des Motives und den Risiken. Es sollte auch ein Blick auf die ausgestellten Werke des Künstlers geworfen werden, sie sind das Aushängeschild des Tätowierers. Die Sympathie sollte genauso stimmen, tätowieren ist etwas sehr Persönliches.

Der lang ersehnte Tag ist da

Es sollte selbstverständlich sein, dass man vor dem Besuch auf Körperhygiene achtet, aber bitte keine Bodylotion verwenden. Bequeme Kleidung trägt zum Wohlbefinden bei. Vorher ausreichend trinken (keinen Kaffee oder koffeinhaltigen Getränke) und ein leichter Imbiss ist empfehlenswert. Einen kleinen Snack für hinterher mit zu nehmen schadet auch nicht. Tätowieren bedeutet für den Körper Stress und der Zuckerspiegel kann absinken.

Die Nachsorge bitte nicht vergessen

Den Pflegeinstruktionen des Tätowierers ist unbedingt Folge zu leisten, nur so kann ein ideales Abheilen erreicht werden. Sonnenbaden und Solarienbesuche sind tabu. Auf Baden und Schwimmen sollte in der Abheilungsphase verzichtet werden. Es sollte bedacht werden, dass abheilende Tattoos anfangs Farbpartikel abgeben können und infolge dessen Kleidung und Bettwäsche verfärben. Man sollte daher auf Maschinenwaschbarkeit der Textilien achten.

Beachtet man ein paar Regeln, steht einer ungetrübten Freude an der neuen Bodymodifikation nichts mehr im Weg und die Schmerzen beim Stechen sind schnell vergessen.

Schmerz vergeht, das Tattoo bleibt für immer.

Über Toni Ebert

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