Viele Menschen, die regelmäßig unter Durchfall leiden, haben im Anschluss daran oft auch mit Verstopfung zu tun. Andere haben von Haus aus Probleme damit, ihren Stuhl in geregelte Bahnen zu lenken und müssen sich täglich mit Bauchschmerzen und Verstopfungen herumquälen. Nicht selten führt dies auch zu psychischen Problemen, denn über den Darm werden auch viele andere Empfindungen gesteuert. Beispielsweise werden bestimmte Hormone an den Organismus abgegeben oder Vitamine und Nährstoffe abgeleitet. Bei einer Verstopfung werden diese Vorgänge blockiert und Betroffene fühlen sich oft ausgelaugt, müde und schlapp.
Ab wann spricht man von einer Verstopfung?
Eine Verstopfung kann aus medizinischer Sicht dann als solche bezeichnet werden, wenn eine Person länger als drei Tage keinen Stuhlgang hatte. Ein gesunder Mensch hat alle 1-2 Tage einen breiigen, mittelfesten Stuhlgang. Bei Verstopfung dauert es oft drei oder mehrere Tage, ehe ein sehr harter Stuhl austritt. Der Stuhlgang ist dann sehr erschwert, viele klagen auch über Schmerzen und Krämpfe währenddessen, müssen stark pressen. Viele Mittel gegen die Verstopfung helfen nicht mehr und so kommt es zu einem immer weiter steigenden Leidensweg.
Woher kommen Verstopfungen?
Verstopfungen sind hierzulande ein sehr verbreitetes Problem und nicht zuletzt auf unsere Ernährung zurückzuführen. In den meisten Fällen hat sie auch ernährungsbedingte Gründe, denn viele Menschen wissen gar nicht, wie eine gesunde Ernährung überhaupt funktioniert. Auch unser Trinkverhalten beeinflusst unsere Verdauung. Zuckerhaltige Getränke scheinen immer mehr das klassische Wasser zu ersetzen, führen dem Körper allerdings keine ausreichende Flüssigkeit zu. Im Gegenteil, Zucker entzieht dem Organismus Wasser, wodurch ein unbemerkter Flüssigkeitsmangel entsteht.
In Sachen Ernährung essen viele sehr ballaststoffreich, eine Ernährungsweise, die dem Körper ebenfalls viel Wasser entzieht. Tatsächlich liegt es aber daran, dass viele nicht mehr um eine ausgewogene Ernährung wissen und sich sehr einseitig ernähren. Die einen essen täglich Fleisch, Kartoffeln und Nudeln, andere ernähren sich auf falsche Art und Weise Vegan und wieder andere bleiben auf diversen Diäternährungen hängen.
Alles in allem kann man eine Verstopfung mit Hilfe der Ernährung durchaus in den Griff bekommen. So sollte man sich die Zeit nehmen, um einen ausgeklügelten Ernährungsplan zu erstellen. Milchprodukte, tierische Produkte, viel Obst und Gemüse, Fisch und andere Lebensmittel dürfen integriert werden. Im gleichen Zuge sollte man seinen Zuckerkonsum überdenken und diesen soweit wie möglich reduzieren. Auch dann kann man Verstopfungen durchaus vorbeugen.
Die besten Hausmittel gegen Verstopfung
Natürlich gibt es auch Menschen, die trotz einer guten Ernährung ständig an Verstopfungen leiden. Dann können natürliche Hausmittel helfen, diese zu lösen und zu einem verbesserten Wohlbefinden beizutragen.
Wasser
Wer an einer akuten Verstopfung leidet, der sollte mindestens 3 Liter pro Tag trinken. Integriert man das Trinken in seinen Alltag, so kann in vielen Fällen die Verstopfung alleine durch die erhöhte Wasserzufuhr gelöst werden.
Rizinusöl und Olivenöl
Ein bekanntes Hausmittel gegen Verstopfung ist das Rizinusöl, das Öl des tropischen Wunderbaumes. Dieses ist dafür bekannt, die Darmbewegungen zu fördern und den Stuhl geschmeidiger zu machen. Dies ist vor allem für Menschen geeignet, die von Haus aus einen sehr festen und harten Stuhl haben. Er schlängelt sich oft sehr schmerzhaft durch den Darm. Auch ein Esslöffel Olivenöl vor dem Frühstück macht den Stuhl geschmeidig und gleitfähig.
Bewegung und Sport
Wer direkt nach dem Aufstehen eine Runde spazieren geht oder gleich mit dem Sport beginnt, der kann seine Verdauung richtig in Schwung bringen. Über Nacht ruht der Darm nämlich und braucht morgens seine Zeit um aktiv zu werden. Ein träger Darm braucht ein wenig Unterstützung um überhaupt aktiv zu werden. Ein warmes Glas Wasser vor dem Spaziergang kann zusätzlich die Darmaktivität steigern. Direkt nach dem Essen ist Bewegung übrigens auch sinnvoll.
Natürliche Abführmittel nutzen
Abführmittel aus der Apotheke sind häufig sehr stark und reizen den Magen. Sie sind recht unpraktisch, wenn man in die Arbeit muss. Aus diesem Grund können natürliche Abführmittel dabei helfen, den Stuhl auf natürliche Weise abzuführen. Beispielsweise hilft Sauerkraut oder Leinsamen und sulfatreiches Mineralwasser beim Abführen.
Wärme und Yoga
Wer aufgrund von körperlichen Beschwerden nicht nach Draußen gehen kann, der sollte sich dennoch bewegen. Yoga kann ebenso nützlich sein und auch an kalten Wintertagen eine tolle Alternative zum Radfahren darstellen. Auch ein Wärmeflasche, direkt auf den Darm gelegt, kann die Darmmuskulatur entspannen und den Stuhlgang anregen.
Veränderungen im Lebensstil
Wer diese natürlichen Hausmittel mit einer ausgewogenen Ernährung kombiniert, der wird nach nur wenigen Tagen eine deutliche Veränderung spüren. Lebensmittel wie Bananen, Schokolade oder andere Süßigkeiten sind für Menschen mit Verstopfungen nicht geeignet. Vor dem Schlafengehen ein Joghurt mit Chiasamen und Himbeeren, zum Frühstück Müsli mit Olivenöl und am Nachmittag ein knackiger Salat mit Putenstreifen. Viel Wasser und Bewegung in Kombination mit Yoga und natürlichen Abführmitteln – und schon ist die Verdauung ganz von alleine wieder im Gleichgewicht!
Tipp: Auch eine Entgiftungs- und Entschlackungskur kann bei Verdauungsproblemen und Verstopfungen helfen. Dabei werden festsitzende Gifte und Schadstoffe von den Darmwänden gelöst und ausgeschieden. Binnen der ersten Tage kann es dabei zu leichten Krämpfen kommen, später regeneriert sich die Magen- und Darmschleimhaut und geht seiner korrekten Funktion nach.