Die Bundesliga-Saison 2018/19 ist in vollem Gange. Wir wissen zwar noch nicht, wer Meister wird, aber es gab bereits jetzt einige Überraschungen. Dazu gehört sicherlich die Tatsache, dass beim FC Bayern München nach fünf Titeln in Folge offensichtlich die Luft raus ist.
Nachdem klar war, dass Erfolgstrainer Jupp Heynckes den Verein zum Ende der Saison 2017/18 verlässt, wurde mit Niko Kovač ein Trainer geholt, der auf den ersten Blick gut in das verjüngte Betreuerteam um Sportdirektor Hasan Salihamidžić und den Kovač-Bruder Robert passt, der als Co-Trainer verpflichtet wurde.
In München kriselt es
Eine Sache hat der FC Bayern München allerdings nicht getan: die Mannschaft zu verstärken. Zwar kamen mit Serge Gnabry und Leon Goretzka zwei deutsche Nationalspieler in die Mannschaft und der ausgeliehene Renato Sanches aus England zurück, aber Spielerpersönlichkeiten, die den scheinbar nicht mehr sonderlich erfolgshungrigen Müllers, Ribérys und Robbens Paroli bieten, sind das nicht.
Der FC Bayern braucht echte Leader mit dem Format eines Cristiano Ronaldo oder Gareth Bale – auch um im harten internationalen Wettbewerb mithalten zu können. Die Konkurrenz aus Spanien, England und Frankreich rüstet auf, die Münchner halten an alten Zöpfen fest. Parallelen zum DFB sind klar erkennbar und die WM 2018 hat uns gezeigt, wozu es führt, wenn man Veränderungen aus dem Weg geht.
Schafft der FC Bayern den sechsten Titel in Folge?
Dass man nicht nur im Verein an ein Wunder glaubt und den Bayern trotz der aktuellen Krise die Meisterschaft zutraut, zeigen die Quoten der Wettanbieter. Wenn wir uns die im Detail ansehen, bemerken wir aber auch, dass die Fußball-Bundesliga spannender ist als die letzten Jahre. Die Meisterquote für den derzeitigen Tabellenführer Borussia Dortmund liegt auf einem ähnlichen Niveau wie die des FC Bayern München.
Die konstant starken Leistungen der Dortmunder mögen überraschen, doch viel unerwarteter sind die von Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt, die zusammen mit RB Leipzig die ersten Verfolger sind und sich nach einem Drittel der Saison noch vor den Bayern positioniert haben. Auch wenn der Abstand zu Dortmund nur gering ist, trauen die Anbieter von Sportwetten diesen Vereinen die Meisterschaft aber nicht zu.
Wer beispielsweise auf die Eintracht setzt, verhundertfacht seinen Einsatz bei einem Sieg. Bei RB Leipzig gibt es immerhin 34 und bei Mönchengladbach 41 Euro für einen Euro Wetteinsatz.
Schalke kann nur international überzeugen
Und am anderen Ende der Tabelle? Auch hier darf gestaunt werden, denn dort befindet sich unter anderem der in dieser Saison in der Champions League spielende FC Schalke 04. Das verwundert, denn die Königsblauen schlagen sich im höchsten europäischen Wettbewerb beachtlich und werden wohl ins Achtelfinale einziehen. In der Bundesliga aber ist der Wurm drin. Das Team schafft es einfach nicht, sich von den Abstiegsrängen abzusetzen
Mit dem 1. FC Nürnberg und Fortuna Düsseldorf hängen die beiden Aufsteiger ebenfalls im Tabellenkeller fest, doch diesen Vereinen geht es in erster Linie ohnehin darum, die Klasse zu halten. Dieser Anspruch ist für die Schalker freilich zu wenig und auch der VfB Stuttgart am Tabellenende hat sich den Start in die Bundesliga-Saison 2018/19 sicher anders vorgestellt. Es bleibt abzuwarten, ob der nach dem siebten Spieltag unter Vertrag genommene Trainer Markus Weinzierl erfolgreicher ist als sein Vorgänger Tayfun Korkut. Im Moment sieht es nicht so aus.