Mittwoch , 30 Oktober 2024

Die Vorteile eines eigenen Komposts im Garten

Die Kompostanlage im heimischen Garten war in der Generation unserer Großeltern noch eine Selbstverständlichkeit und auf jedem Grundstück zu sehen. Erst in den letzten Jahrzehnten geriet der ökologische Haufen ein wenig in den Verruf unhygienisch zu sein. Für hypersensible Allergiker können die auftretenden Schimmelsporen auch tatsächlich ein gewisses Allergierisiko darstellen, mit „unhygienisch“ hat das aber nichts zu tun. Sollten Sie Allergiker sein, empfiehlt es sich an einem heißen Tag den Härtetest durchzuführen und sich in der Nähe eines Komposts (beim Nachbarn oder Freunden) aufzuhalten. Die tatsächliche Schadstoff- oder Mykotoxinbelastung ist nicht sehr hoch, wenn Sie während des „Tests“ keine Symptome aufweisen, werden Sie höchstwahrscheinlich nie Probleme mit dem eigenen Kompost haben. Außerdem bietet es so viele Vorteile, seine Abfälle, stammen sie nun aus der Küche oder aus dem Garten, zu kompostieren, um damit einen wertvollen Beitrag für die eigene Umwelt zu leisten. Aber die vielen Vorteile wollen wir später beleuchten, beginnen wir am Anfang und klären zunächst folgende grundlegende Frage:

Was genau ist ein Kompost?

Ganz kurz erklärt lässt sich sagen: Ein Kompost ist ein Behältnis im Freien (hier höchstwahrscheinlich in Ihrem Garten), in dem die organische Reste über längere Zeit gesammelt und unter Einfluss von Luftsauerstoff mithilfe von Bodenlebewesen abgebaut und zu wiederverwertbarer Erde umgewandelt werden. Bei diesem Vorgang entstehen nützliche Stoffe, die als Dünger verwendet werden können, wie Kohlendioxid, Ammoniumsalze, Kalium- und Magnesiumverbindungen und Phosphate. Mit einem gut funktionierenden Kompostsystem kann man sich andere Dünger sparen und muss vor allem nicht auf künstliche Substanzen für seine Pflanzen zurückgreifen, im Artikel von dieser Webseite wird gezeigt, wie man dann die gute Erde nochmals reinigen sollte für die Pflanzen.

Was darf auf den Kompost?

Praktisch alles, was organisch ist. Wenn wir uns organische Abfälle in der Küche anschauen, sind das vor allem:

  • Teebeutel
  • Kaffeefilter
  • Schalen (von jedem Gemüse und auch jedem Obst mit einer Ausnahme)
  • Eierschalen
  • kleinere Papiermengen (vor allem Küchenpapier oder Taschentücher)

aus Haushalt und Garten:

  • Schnittblumen
  • Laub
  • Pflanzenreste
  • Stroh
  • Blumenerde

Was darf nicht auf den Kompost?

  • gekochte Speisen
  • Fleisch
  • Milchprodukte
  • Zitrusfrüchte, auch die Schalen
  • Pflanzenreste, die einen Pilz- oder Lausbefall aufweisen
  • Abfälle, die eindeutig in den Restmüll gehören

Falls Sie nun erstaunt darüber sind, dass Vieles doch nicht auf den Kompost darf, sei Ihnen folgender Rat gegeben: Verwechseln Sie Ihren Kompost nicht mit der Biotonne! In der Tonne können Sie sämtliche anfallenden Küchenabfälle entsorgen, ohne Schaden anzurichten. Geben Sie aber gekochte Speisen auf Ihren Kompost, dauert es nicht sehr lange und Sie müssen etwas gegen die Rattenplage unternehmen. Kommen „verdorbene“ Pflanzenreste, also solche, die eine Krankheit aufweisen, zum Kompost hinzu, verzögern und beeinträchtigen sie den Verrottungsvorgang. Anstatt wunderbaren Dünger und neue Erde zu produzieren für ihre Zimmerpflanzen, lagern Sie dann einfach Abfälle und kranke Pflanzen in diesem Behälter. Deshalb überlegen Sie genau, ob die Abfälle, den Vorgang unterstützen, denn dieser lohnt sich in mehrfacher Hinsicht:

Was spricht für den eigenen Kompost?

  • Ihre Abfälle werden entsorgt, füllen nicht Ihren Hausmüll und entwickeln sich sogar zu einem wertvollen neuen Produkt
  • Ihr einfacher, aber effektiver Beitrag zum Umweltschutz
  • Nützlinge und Tiere wie Asseln, diverse Insektenlarven Milben, Springschwänze, Würmer, Schnecken und Maulwürfe finden neuen Lebensraum
  • Sie sparen Ihrem Geldbeutel und der Umwelt den Einsatz von künstlichem Dünger

Wo stellt man den Kompost am besten auf?

Wir gehen nun vom eigenen Garten aus, da das der gängigste Platz für einen Komposthaufen ist. So richtig es auch ist, dass Sie den Kompost grundsätzlich überall aufstellen können, gibt es doch ein paar Tipps und Tricks für die Standauswahl. Sehr offensichtlich ist, dass die Anlage nicht mitten in Ihrem Garten stehen sollte, um eine gewisse Sicht- und Geruchsbelästigung nicht zu unterstützen oder auf den Balkon, da hat er wirklich nichts verloren.

Ihnen selbst bleibt es überlassen, ob Sie den Kompost aber lieber in die hinterste Ecke Ihres Gartens verbannen wollen und damit weitere Wege in Kauf nehmen, oder ob Sie den Abfall näher am Haus haben möchten.

Günstig ist es, wenn Sie den Kompost an einer Wand, einem Zaun oder zwischen Gartenhäuschen und Zaun platzieren können. Zum einen fördert das natürlich die Stabilität, zum anderen schützen Sie den Kompost dadurch aber auch ein wenig vor Wind und Wetter, was den Kompostiervorgang wiederum unterstützt.

Welchen Kompostbehälter brauche ich?

Das kommt ganz auf Ihre handwerklichen Fähigkeiten und Muse an: Ein Kompostbehälter ist sehr schnell selbst gebaut und noch ein wenig schneller selbst gekauft.

Der self made-Kompost ist in aller Regel günstiger und aus Holz, was sich als natürlicher Baustoff sehr schön in den Garten einfügt. Außerdem ist man immer ein wenig stolzer auf das selbstgebaute Stück. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass es auch ein nicht zu unterschätzender Aufwand ist und je nach gewünschter Größe der Anlage, schnell sehr zeitintensiv werden kann.

Der Kompostbehälter aus dem Baumarkt hat auch seine Vorteile. Meistens ist das verbaute Material langlebiger und widerstandfähiger als Holz. Der sicherlich größte Vorteil vom gekauften Kompostbehälter ist aber: Es geht schneller. Ein Besuch im Baumarkt, einkaufen, einladen, ausladen, fertig. Die Kompostieranlage ist bereit zur Nutzung.

Wofür Sie sich schlussendlich entscheiden, bleibt allein Ihre Wahl. Freude werden Sie in beiden Fällen damit haben.

Über Toni Ebert

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