Gerade wenn man sie am wenigsten braucht, kommt sie einem in die Quere: die lästige Erkältung. Trotz der Infektion, versucht die Mehrheit von uns weiter ihren Pflichten nachzugehen – schleppt sich mit Husten, Schnupfen, Heiserkeit in die Arbeit und erledigt alle wichtigen Familienverpflichtungen. Doch in den meisten Fällen ist das nicht die beste Entscheidung, denn die Folgeerkrankungen sind oft schwerer, als die eigentliche Erkältung selbst.
Die Folgen einer verschleppten Erkältung
Eine Erkältung wird auch als grippaler Infekt bezeichnet und meist durch Viren ausgelöst. Sie ist nicht zu vergleichen mit einer richtigen Grippe, die durch sogenannte Influenzaviren verursacht wird und viel stärkere Beschwerden mit sich bringt. Dennoch ist es auch bei Erkältungen wichtig, sich zu schonen, um Folgeerkrankungen zu vermeiden. Verschiedene Krankheiten können die Folge einer verschleppten Erkältung sein.
Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
Wird ein Schnupfen nicht auskuriert, kann daraus eine Nebenhöhlenentzündung entstehen. Durch den Schnupfen sind die Schleimhäute der Nase entzündet und angeschwollen. Aufgrund dieser Schwellung und der übermäßigen Schleimproduktion, können die Verbindungskanäle zu den Nasennebenhöhlen verstopfen, wodurch eine Entzündung hervorgerufen wird. Eine Sinusitis äußert sich durch einen unangenehmen Druckschmerz in Stirn- und Wangenbereich, welcher sich beim Bücken verstärkt. Zur Behandlung einer Nasennebenhöhlenentzündung haben sich Nasensprays oder Inhalationsbehandlungen bewährt. Durch das geschwächte Immunsystem können sich in den Nebenhöhlen der Nase auch bakterielle Infektionen ausbreiten. Dann muss eine Sinusitis mit Antibiotika behandelt werden.
Mittelohrentzündung (Otitis media acuta)
Auch hier ist ein verschleppter Schnupfen eine häufige Ursache. Die Viren gelangen aus dem Nasen-Rachen-Raum in das Mittelohr und verursachen dort eine Entzündung. Diese Folgeerkrankung einer Erkältung führt zu einem Druckgefühl im Ohr und kann Schwindelgefühle hervorrufen. Eine Behandlung mit Hausmitteln ist ausreichend, sofern sich die Symptome nicht verschlimmern. Rotlicht oder aufgeschnittene Zwiebeln, die auf das Ohr gelegt werden, sind hilfreich, um die Beschwerden zu lindern.
Kehlkopfentzündung (Laryngitis)
Bei einer Kehlkopfentzündung ist die Schleimhaut des Kehlkopfes entzündet – eine Folge viraler Infektionen. Diese Folgeerkrankung äußert sich durch Husten, Heiserkeit und eine angeschlagene Stimme. Behandelt wird eine Laryngitis durch Schonen der Stimme, Inhalationen und schleimlösende Mittel, wodurch sich die Symptome innerhalb weniger Tage bessern sollten.
Lungenentzündung (Pneumonie)
Lungenentzündungen zählen zu den schlimmeren Folgeerkrankungen einer Erkältung. Ein verschleppter Husten kann zu einer Bronchitis und – im schlimmsten Fall – zu einer Pneumonie führen. Die Erreger verbreiten sich in diesem Fall nicht nur im Rachenraum und Hals, sondern setzen sich auch in der Lunge fest. Neben Brust- und Gliederschmerzen treten Fieber, Schüttelfrost und Atembeschwerden auf. Eine Lungenentzündung muss in allen Fällen von einem Arzt untersucht werden. Ist die Ursache bakteriell bedingt, wird mit Antibiotika behandelt.
Einer Erkältung richtig vorbeugen
Damit es gar nicht erst zu den Folgeerkrankungen und einer Erkältung selbst kommt, gibt es verschiedene Tipps, die Sie beachten können, um einem grippalen Infekt vorzubeugen. Gerade wenn die Winter- und damit die Erkältungszeit beginnt, ist es wichtig, das Immunsystem zu stärken. Dies können Sie durch eine gesunde Ernährung mit viel frischem Gemüse und Obst erreichen. Auch eine tägliche Portion frische Luft wirkt Wunder und kann den Vitamin D-Haushalt wieder etwas auffüllen. Um nicht mit den Viren in Kontakt zu kommen und somit einer Erkältung vorzubeugen, sollten so oft wie möglich die Hände gründlich gewaschen werden. Auch regelmäßiges Lüften, vor allem in Räumen mit vielen Menschen, kann die Erreger fernhalten. Gerade ein verschleppter Schnupfen führt des Öfteren zu Folgeerkrankungen. Deswegen ist es sinnvoll, die Nasenschleimhaut zu pflegen, um sie vor dem Austrocknen zu schützen. Eine trockene Nasenschleimhaut kann Viren und Bakterien nicht mehr effektiv abwehren, wodurch diese in die Nase dringen und zu Schnupfen führen können. Nasensprays mit Meersalz sind zum Beispiel geeignet, um die Schleimhäute zu befeuchten.