Sportler investieren sehr viel Zeit in ihr Training, in die Formung ihres Körpers sowie den gezielten Muskelaufbau. Manche Sportler greifen für diesen Effekt zu unterstützenden Bodybuilding Supplements in Form von Steroiden. Die nicht ohne Grund stark umstrittenen leistungssteigernden Steroide haben nun durch SARMs Konkurrenz erhalten. Die Selektiven Androgenrezeptor Modulatoren sollen für Sportler wesentlich verträglicher sein, als ihre Vorgänger.
Weniger Nebenwirkungen durch SARMs als durch Steroide
Frei verfügbares Testosteron im Organismus ist eine von mehreren Voraussetzungen für den Aufbau von Muskelmasse. Testosteron ist ein Androgen, also ein Hormon, welches für maskuline Eigenschaften sorgt. In diesem Fall unterstützt es den Muskelaufbau. Das männliche Sexualhormon ist unter anderem auch an unterschiedlichen Stoffwechselfunktionen beteiligt, nimmt Einfluss auf die Ausdauer und den Sexualtrieb. Natürliche Steroide regen die Testosteronproduktion im Körper an, sie helfen bei der Verwertung von Vitaminen oder unterstützen den Gallensäurezyklus. Künstliche Steroide indes binden sich im menschlichen Organismus an alle Androgen-Rezeptoren, das heißt an alle Stellen, die auch auf männliche Sexualhormone reagieren. Daraus folgen mitunter schwere Nebenwirkungen. Bereits seit dem Ende der 1990er Jahre forscht man daher an einer Weiterentwicklung der Steroide. SARMs heißt die Antwort auf diese Problematik. Das ursprünglich für Menschen mit Muskelschwund, Osteoporose und Anämie entwickelte Mittel dockt nur an Rezeptorstellen der Skelettmuskulatur an.
Weniger Gesundheitsrisiken
SARMs wirken also nur selektiv in der Muskulatur. Ein Anregen des Wachstums etwa in der Prostata bleibt im Gegensatz zu den Steroiden daher aus. Außerdem belasten SARMs die Leber nicht unnötig durch Abfallprodukte. Ein wichtiger Schritt in Richtung Reduzierung der Gesundheitsrisiken liegt zudem in der geringeren Beeinflussung der körpereigenen Hormonproduktion. Heftige Nebenwirkungen wie Haarausfall oder Akne treten nicht auf. Dafür erfährt die Knochenstruktur sogar eine Stärkung. Ein großer Vorteil der SARMs gegenüber harten Steroiden ist darin begründet, dass sie im Gegensatz zu anabolen Steroiden nicht in das weibliche Hormon Östradiol (ein Östrogen) umgewandelt werden.
Hinweis:
- SARMs sind in Europa noch nicht zur medizinischen Anwendung zugelassen. Langzeitstudien an Menschen wurden bisher dementsprechend noch nicht durchgeführt. Es gilt daher für jeden Sportler, die Einnahme der SARMs individuell abzuwägen.
- Manche Sportler verwenden bestimmte SARMs, um nach einem Steriod Zyklus ihren Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Denn durch die Einnahme von anabolen Steroiden wird die Bildung von endogenem (körpereigenen) Testosteron mit allen dazugehörigen Konsequenzen gestoppt.
Fazit: SARMs sind Pharmawirkstoffe und eine Weiterentwicklung der bis dato verwendeten Steroide. SARMs gelten unter Wissenschaftlern als weitaus nebenwirkungsärmer als Steroide, da sie nur selektiv an bestimmten Rezeptorstellen für Sexualhormone funktionieren. Letztendlich ähneln sie jedoch in ihrer Wirkung den herkömmlichen anabolen und androgenen Steroiden.