Mittwoch , 30 Oktober 2024

Kostenlose VPNs: Gibt es so etwas überhaupt und auf welche kann man sich verlassen?

Bei der Diskussion von Virtual Private Networks kommen irgendwann zwangsläufig auch kostenlose VPN-Lösungen zur Sprache. Doch können diese halten, was sie versprechen und was sind die Alternativen? Wir zeigen im Folgenden, was es zu beachten gibt.

Vorteile kostenloser VPNs

Wer sich für ein kostenloses VPN entscheidet, hat dabei vor allem einen Vorteil im Blick – den kostenfreien Charakter des Angebots. Dies wirkt besonders aus dem Grund attraktiv, dass der monatliche Preis vieler etablierter VPNs erst bei einem Vertragsabschluss über mehrere Jahre in wirklich gute Bereiche kommt. Ein weiterer Pluspunkt für die kostenfreie VPN-Nutzung ist, dass man als Nutzer zunächst ausprobieren kann, ob ein Virtual Private Network für die eigenen Belange überhaupt in Frage kommt. Zu guter Letzt lohnt sich in vielen Fällen das Abo eines bezahlten Dienstes nicht, wenn lediglich im Urlaub kurz eine Website-Beschränkung des Hotel-WLANs umgangen werden soll.

Nachteile kostenloser VPNs

Wer sich dafür entscheidet, ein VPN kostenlos zu nutzen, sollte sich der Risiken genau bewusst sein. Dazu gehört zum Beispiel die Tatsache, dass kostenlose VPNs im besten Fall durch die prominente Anzeige von Werbung finanziert werden, im schlimmsten Fall jedoch einen Trojaner oder Ransomware auf dem eigenen Gerät installieren. Darüber hinaus legen die meisten Gratis-VPNs Nutzerlogs an, die bei Anfrage an die Justiz herausgegeben werden; eine Tatsache, die den Privatsphäre-Aspekt der Technologie untergräbt und insbesondere in Ländern mit eingeschränkter Meinungsfreiheit gefährlich werden kann. Ein banaler, im Alltag jedoch durchaus relevanter Nachteil ist die Übertragungsgeschwindigkeit. Anders als ein bezahlter Dienst können bei kostenlosen Lösungen schließlich nicht tausende verschiedene Proxy-Server in unterschiedlichen Ländern unterhalten werden, wodurch sämtlicher Traffic über einige wenige Server geleitet wird. Das schafft eine Art digitales Nadelöhr und sorgt dafür, dass viele Gratis-VPNs etwa zum Streaming von Filmen unbrauchbar werden. Gerade bei letzterem gilt es zu beachten, dass in der Regel der Standort des Proxy-Servers vorgegeben ist, sodass etwa ein Besuchen der amerikanischen Netflix-Seite zumindest nicht geplant möglich ist.

Alternativen zu kostenlosen VPNs

Wem konventionelle Angebote zu teuer und kostenlose VPNs zu unsicher sind, könnte etwa einen Blick auf den Tor-Browser werfen. Dieser wird immer wieder von Experten für seinen vorbildlichen Datenschutz gelobt, da die Verbindung hier über ganze drei Proxy-Server läuft, bevor überhaupt mit der Zielwebsite kommuniziert wird. Ein Nachteil daran ist die geringe Geschwindigkeit sowie etwa der Verzicht auf Java und Flash im Browser – Internetseiten verhalten sich zum Teil anders als gewohnt, Videos können lediglich in niedrigster Auflösung abgespielt werden. In vielen Fällen lohnt es sich, auf spezielle Angebote der großen VPN-Anbieter zu warten: Mehrmals im Jahr bieten diese ihre Pakete in der Regel stark reduziert an, sodass man eine vernünftige VPN-Lösung schon für drei bis vier Euro pro Monat bekommen kann.

Über Toni Ebert

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