Wer kennt sie nicht. Beinahe jeder muss sich wenigstens einmal im Leben mit diesen gutartigen Hautwucherungen herumschlagen. Mit Ausnahme der Dell- und Alterswarzen liegt den meisten Warzenarten eine Ansteckung mit dem humanen Papillomavirus (HPV) zu Grunde. In vielen Fällen und je nach Warzentyp verschwinden die ungeliebten Gäste wieder von alleine. Hartnäckige oder kosmetisch störende Warzen kann man behandeln oder beim Dermatologen entfernen lassen.
Verschiedene Warzentypen
Vulgäre / gewöhnliche oder Stachel-Warze, vorwiegend im Gesicht oder an den Fingern, etwa erbsengroß, schuppig, rau und blumenkohlartig
Fußwarzen unterteilt in Mosaikwarzen, beetartig, zumeist schmerzlos und flach
und Dornwarzen, wachsen in die Fußsohle und können starke Schmerzen beim Gehen verursachen, Oberfläche verhornt und von dunklen Pünktchen durchsetzt
Flachwarzen, in Gesicht und an Händen, oft in großer Zahl, flach und nur wenige Millimeter groß, betreffen zumeist Kinder und Jugendliche
Feigwarzen, im Genital- und Analbereich, rötlich bis grau-weißliche Knötchen, bilden oft Beete, übertragbar besonders durch ungeschützten Geschlechtsverkehr
Dellwarzen, werden durch ein Pockenvirus hervorgerufen, Herde im Gesicht, Hals, Arme und Beine, stecknadelkopfgroß, hellrot, mit charakteristischer Delle und weichem Kern aus breiiger, weißlicher Flüssigkeit, die beim Manipulieren austritt
Alterswarzen, häufen sich ab dem 50. Lebensjahr, vorwiegend an Brust, Rücken und im Gesicht, rundlich oder oval, linsen- bis bohnengroß, grau-braun bis schwarz mit zerklüfteter Oberfläche, Begünstigung durch Sonneneinwirkung
Diagnose und Therapie
Kleinere Wucherungen, die nicht als störend empfunden werden, heilen oft von selbst wieder aus. Bei Unsicherheiten oder wenn die Warze nicht von allein verschwindet, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Je nach Warzentyp wird dieser anhand des Aussehens, der Lage und der Anzahl zunächst eine Diagnose stellen.
Es ist wichtig, Hautveränderungen immer vom Dermatologen abklären zu lassen, bevor man sie selbst behandelt. Nur so kann ein eventuelles Hautkrebsrisiko ausgeschlossen werden. Warzen lassen sich gut mit Lösungen, Tinkturen und Pflastern bekämpfen. Diese enthalten Salizyl- oder Milchsäure. Diese Mittel weichen die Warze bis in die tiefen Schichten hinauf und lassen sie schlussendlich ganz verschwinden. Da die Viren von den Stoffen jedoch nicht abgetötet werden, besteht die Gefahr, dass sich in der Umgebung neue Warzen bilden. Hygiene, Desinfektion und Schutz der übrigen Hautareale, auch vor den teilweise aggressiven Säuren, können dieses Risiko vermindern. Je nach Fall kann der Dermatologe eine Kälte- oder Lasertherapie, einen chirurgischen Eingriff oder eine Immunbehandlung vorschlagen. Entscheidend ist, dass die Warze vollständig entfernt wird. In der Haut verbliebendes oder verschlepptes, infiziertes Gewebe kann zur Bildung von Zysten oder Knoten führen.
Vorbeugung und Risikogruppen
Wie bei den meisten Virenarten ist eine Vorbeugung nur teilweise möglich. HPV Viren werden ausschließlich durch den direkten Hautkontakt oder über eine Schmierinfektion übertragen. Schwimmbäder, Saunen und gemeinsam genutzte Sanitäreinrichtungen sind ideale Ansteckungsorte. Besten Schutz bieten das Tragen von Badelatschen und peinliche Hygiene. Wer eine Warze mit sich herumschleppt, ist ansteckend und sollte deshalb Hände, Handtücher und Gegenstände wie Nagelfeile- oder Schere desinfizieren. Auch im Alltag und bei Kindern muss darauf geachtet werden, die Ansteckungsmöglichkeiten gering zu halten.
Besonders gefährdet ist zum Beispiel, wer leicht schwitzt, stickige Schuhe trägt oder oft feuchte Hände hat,
Auch ein geschwächtes Immunsystem durch Stress, einseitige Ernährung oder Grunderkrankungen bietet den Warzen viel Angriffsfläche. Kinder und Jugendliche haben ein allgemein höheres Risiko, an Warzen zu erkranken, da ihr Körper die Viren noch nicht ausreichend bekämpfen kann. Auch angegriffene oder geschädigte Haut ist eine gute Eintrittspforte. Rauchen und Diabetes können das Risiko ebenfalls erhöhen.
Gegen bestimmte HPV-Typen, die Feigwarzen und Gebärmutterhalskrebs auslösen können, wird eine Impfung angeboten. Sie empfiehlt sich für junge Mädchen, die noch keinen Geschlechtsverkehr hatten und wird von der Krankenkasse übernommen.