Den Kunden für sich zu gewinnen wird immer schwieriger. Mitbewerber sind längst auf innovative Konzepte aufgesprungen, weshalb schnell wieder Gleichstand herrscht. Den Kunden langweilen Plakate, Werbebanner oder Flyer und vor allem das junge Zielpublikum wird zunehmend schwieriger, zu gewinnen. Der Grund dafür ist, dass sich ihr Lebensstil nicht mehr an Plakaten orientiert, sondern deutlich dynamischer geworden ist. Sie wollen aktiv teilhaben und das gilt auch für die Werbung. Anstatt beworben zu werden, wollen Menschen Teil des Werbekonzeptes sein und können so gleich hautnah das Produkt bei Events miterleben. Diese Strategie nennt sich Experiential Marketing.
Das Erlebnis als Marketingkonzept
Experiential Marketing ist eigentlich nicht so jung wie viele meinen möchten, denn bereits 1998 wurde die Theorie entwickelt, die Wirtschaft als Erlebnis zu präsentieren. Was damals als visionär galt und viele vielleicht auch kopfschüttelnd abtaten, wird heute immer präsenter. Experiential Marketing setzt vor allem auf nachhaltige Effekte und dass das Produkt zu einem nachhaltigen Erlebnis wird.
In unterschiedlichen Bereichen wird schon länger auf Eventmarketing gesetzt wie bei Firmenevents. Allerdings sind Unternehmen bisher noch etwas zaghaft, wenn es darum geht dieses Konzept auch zum Kunden zu bringen. Bisher konzentrierte sich das Experiential Marketing vorwiegend noch auf den B2B-Bereich oder auf die Mitarbeiter bei Firmenveranstaltungen. Das Konzept bietet sich aber auch für den Kunden direkt an und vor allem der Event-Bereich selbst ist für diese Konzepte hervorragend geeignet.
Mittendrin statt überspringen
Ein Grund warum Experiential Marketing so viel Potenzial hat, ist, weil es den Kunden direkt anspricht und das oft tatsächlich. Ein realisiertes Konzept von Experiential Marketing gab es in der Schweiz, wo eine Plakatwand mit Menschen auf der Straße sprach. Beworben wurde eine Ferienregion in der Schweiz und die Plakatwand bzw. eine Person auf einem Bildschirm sprach die Menschen direkt an. Den Passanten wurde über die Region etwas erzählt, ihnen wurden Bilder gezeigt und direkt beim Bildschirm hatten die Passanten die Möglichkeit, sich gleich ein Ticket für einen Ausflug in die Ferienregion auszudrucken. Daher war nicht ohne Grund ein Bahnhof in der Schweiz für diese Event gewählt worden.
Der Vorteil beim Experiential Marketing ist, dass die Kunden von Beginn an in das Werbekonzept eingebunden sind. Sie werden bewusst angesprochen und können keine Banner oder Werbemails einfach überspringen, denn hier findet eine direkte Interaktion statt. Selbst wenn Kunden nicht gleich auf das Angebot eingehen, so bleibt es im Gedächtnis. Wenn sie es etwa in Form eines Plakate wieder sehen, dann wird im Gedächtnis eine Event-Aktion aufgerufen, selbst wenn sie nicht direkt daran teilnehmen.
Das Event als Event gestalten
Bei einem angesetzten Event könnte man denken, dass das Event ja bereits die Kunden anziehen muss. Das ist aber nicht der Fall, denn selbst gut aufgestellte Events können floppen, wenn sie nicht im Vorfeld entsprechend beworben wurden. Beim Experiential Marketing ist es daher besonders wichtig, dass die Zielgruppe bekannt ist. Selbst wenn das eigentliche Zielpublikum für das Event größer ist als die bewerbende Gruppe beim Experiential Marketing, ist es wichtig, gezielt zu werben.
Die Personen, die beim Experiential Marketing angesprochen werden, agieren selbst wiederum als Multiplikator und zudem gehen gute Experiential Marketing Konzepte auch schnell viral. Solche Konzepte und Events können dann schnell zum Selbstläufer werden und der Andrang ist groß. Der Vorteil beim Experiential Marketing ist, dass es eine gewisse Exklusivität hat. Bei der sprechenden Plakatwand wurde nicht jeder Passant angesprochen, sondern gezielt ausgewählt. Genau so sollte es sich bei einem Marketingkonzept für ein Event auch verhalten.
Wichtig ist aber, dass das Konzept stimmt. Jemanden mit einem Luxusauto in die Ferienregion bei einem Event zu chauffieren ist weniger passend, als das Zugticket anzubieten und genau das sollte auch immer im Hinterkopf behalten werden. Der Vorteil beim Experiential Marketing für Events ist, dass hier mehr Möglichkeiten zur Flexibilität gegeben sind. Das Event kann beispielsweise nur einer bestimmten Gruppe zugänglich sein, die innerhalb einer gewissen Zeit unterschiedliche Rätsel löst. Auch der Ort kann in Form von Rätseln bekannt gegeben werden.
Eine Verbindung zwischen Online- und Offline-Welt ist in diesem Fall nicht ausgeschlossen. Hinweise für solche Schnitzeljagden können beispielsweise über Twitter verbreitet werden und können an realen Orten zu finden sein. So wird ein Publikum auch über verschiedene Kanäle erreicht, die es vielleicht sowieso schon nutzt oder erst zum Zweck des Events mit einem Unternehmen verbindet. Die Verbindung bleibt allerdings in der Regel auch weiterhin bestehen und so können Kunden auch zukünftig beworben werden.
Der Kunde als Markenbotschafter
Experiential Marketing hat den Vorteil, dass es ein nachhaltiges Erlebnis schafft. Das kann beispielsweise ein schönes Catering mit guter Musik sein oder eine aufregende Schnitzeljagd. Dem Kunden wird ein Erlebnis verschafft, dass länger im Gedächtnis bleibt und wovon er auch erzählt. Das ist wie eine persönliche Empfehlung für eine Marke.
Quellen
https://openairbar.ch/schoene-feste-feiern-ganz-entspannt-mit-einem-professionellen-bar-catering/
https://belmedia.ch/ein-firmenevent-zu-marketingzwecken-erfolgreich-gestalten-ideen-und-tipps/