In den letzten Jahren gab es immer mehr Fortschritte im Bereich der Wassererwärmung. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts gab es nicht einmal fließendes Warmwasser. Heute gehört es zum Bestandteil einer jeder Wohnung. Mittlerweile stehen einem neben gas- und ölbefeuerten Systemen auch Wärmepumpenboiler sowie Solaranlagen zur Verfügung.
Früher galt warmes Wasser als Luxus. Meist wurde es zuvor am Herd erwärmt und anschließend genutzt. Der Fortschritt kam mit dem Durchlauferhitzer, welcher in vielen Badezimmern zu finden war und als Vorläufer der meisten heutigen Systeme gilt. Dementsprechend hat sich die Auswahl an unterschiedlichen und automatisierten Systemen vergrößert. Kunden können zwischen verschiedenste Systeme zur Wassererwärmung auswählen. Im folgenden Artikel eine Übersicht zu den bekanntesten Systemen.
Zentrale und dezentrale Systeme
Generell gibt es zwei unterschiedliche Arten an Systemen. Es gibt die zentrale und die dezentrale Warmwasseranlage. Je nach Gebäude wird eine andere Lösung benötigt. Zudem gibt es einen Unterschied zwischen den beiden Systemen. Bei der zentralen Warmwasseranlage handelt es sich beispielsweise um einen Speicher im Keller, der auf einen bestimmten Platz gestellt ist. Bei einem dezentralen System hingegen handelt es sich beispielsweise um verschiedene Wasserboiler, die im ganzen Haus verteilt sind.
Dezentrale Systeme
Für eine dezentrale Installation werden für jeden Entnahmeort für warmes Wasser kleinere Geräte vorbereitet, welche das Wasser auf unterschiedliche Weise bereitstellen können. Ein großer Vorteil besteht darin, dass kein zentrales Rohrnetz benötigt wird. So können die Anlagen auch in Altbauten problemlos installiert werden. Außerdem verkürzen sie die Leitungsführung und verringern somit den Wärmeverlust. So steht das warme Wasser schneller zur Verfügung. Letztendlich muss die betroffene Person das Wasser nicht lange laufen lassen, bis es warm genug ist. Bei einer dezentralen Anlage gibt es zwei Möglichkeiten:
Durchlauferhitzer
Durchlauferhitzer, wie diese Geräte, bereiten das Warmwasser gleich vor Ort auf. Meist wird es durch den Strom erwärmt. Durchlauferhitzer arbeiten sehr sparsam und eignen sich für Räume mit etwas weniger Bedarf an Wasser. Unter anderem lassen sich durch ihn Leitungs- oder Speicherverluste vermeiden.
Warmwasserboiler
Die zweite Variante ist der Warmwasserboiler. Er wird dann benutzt, wenn größere Mengen an warmen Wasser benötigt werden. Das Wasser im Boiler wird meist durch einen Nachtstrom aufbereitet und bleibt bis zur Entnahme gespeichert. Je größer der Bedarf nach heißem Wasser ist, desto mehr Boiler werden benötigt.
Zentrale Systeme
Bei der zentralen Warmwasseraufbereitung handelt es sich um fest installierte Geräte, welche durch ein Leitungssystem über verschiedene Stellen im Gebäude versorgt werden. Die Behälter sind ständig gefüllt und können bei Bedarf nachgeheizt werden. Konstruiert wurden sie nach der neuesten Energieeffizienzklasse und speziell für die Warmwasseraufbereitung konzipiert. Dadurch können die meisten Energieträger genutzt werden. Allerdings ist es bei solchen geschlossenen Systemen besonders wichtig, dass der Wasserdruck regelmäßig überprüft wird.
Auch hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, um an warmes Wasser zu gelangen:
Heizanlage mit Holz, Gas oder Öl
Hier handelt es sich um Warmwassererzeuger, die nur mit Holz, Erdgas oder Heizöl geheizt werden. Sie sind leicht einzubauen und einfach zu steuern. Vor allem ihre effiziente Arbeitsweise und kostengünstige Anschaffung machen die Anlagen so beliebt.
Elektrische Kombination von Öl, Gas oder Holz
Die Kombi mit Elektrizität wird dann gewählt, wenn der Eigentümer die Heizanlage über den Sommer abstellen möchte, um Geld zu sparen. Ab dann läuft die Warmwasseraufbereitung über den elektrischen Heizstab.
Wärmepumpe
Die Wärmepumpe kann als Warmwasseraufbereitung genutzt werden, sofern sie auch zur Raumheizung betrieben wird. Vor allem im Winter sollte darauf geachtet werden, dass die Leistung ausreichend hoch eingestellt wurde. Nur so lässt sich aus der Umgebung genügend Wärme für die Heizung des Wassers gewinnen. Ansonsten ist es schwierig die gewünschten Temperaturen zu erreichen.
Solaranlage
Auch die Solaranlage kann zur Warmwasseraufbereitung genutzt werden. Ein gutes Beispiel ist der Gartenschlauch. Liegt dieser für eine bestimmte Zeit in der prallen Sonne, wird das darin befindliche Wasser heiß. Genau das gleiche Phänomen tritt bei der Solarthermie auf. Dabei zirkuliert die Flüssigkeit durch die Kollektoren auf dem Dach, welche letztendlich die Energie auf den Speicher des Wassers übertragen.
Wärmepumpenboiler
Zuletzt gibt es noch den Wärmepumpenboiler. Hier handelt es sich um einen Warmwasserspeicher, bei dem zusätzlich eine kleine Wasserwärmepumpe verbaut wurde. Die Wärme wird aus der Umgebungsluft gewonnen und bereitet einen Großteil des warmen Wassers auf. Meist wird er bei Temperaturen ab 8 Grad Celsius eingesetzt. Bei tieferen Umgebungstemperaturen können zur Unterstützung Anlagen mit Öl, Holz oder Gas betrieben werden.
Fazit
Früher konnte man sich kaum vorstellen, fließend warmes Wasser zu haben. Mittlerweile gehört warmes Wasser in jede Wohnung. Unterschieden werden generell zwischen zwei unterschiedlichen Systemen: Zentrale und Dezentrale Warmwasseraufbereitung. Der Vorteil von dezentralen Anlagen ist, dass sie das warme Wasser so schnell wie möglich zur Verfügung stellen. Es benötigt nur wenige Sekunden, bis warmes Wasser durch die Leitung fließt. Bei der zentralen Anlage handelt es sich um effiziente und kostengünstige Systeme, die mit der neuesten Energieeffizienzklasse ausgestattet sind. Je nach Situation empfiehlt sich ein anderes System. Beide Varianten verfügen über ihre eigenen Vorteile. Zentrale Systeme befinden sich mehr in den Bereichen von Kellern wohingegen dezentrale Systeme in der ganzen Wohnung verteilt werden.