Sie sind zur Zeit in aller Munde: Die Nackt-Scanner! Sie ähneln einer Duschkabine und sollen versteckte Pistolen, Sprengstoff oder so genannte Nichtmetallwaffen aufspüren. Nacktscanner, auch Körper- oder Bodyscanner genannt, tasten Fluggäste mit Terastrahlen ab – einer elektromagnetischen Strahlung, die zwischen dem Mikrowellen- und Infrarotbereich liegt.
Ist es denn wirklich nötig, dass jedermanns „nackter“ Körper beim Flughafenpersonal zu sehen ist? Sieht man jemanden denn wirklich nackt? Ist die Privatsphäre auf Flughäfen nicht soweiso schon so gut wie nicht mehr vorhanden? Wie weit würde man gehen um sicherer zu Fliegen? Leben wir schon im Überwachungstaat? Damit man sich eine Meinung für oder gegen den möglicherweise kommenden Nackt-Scanner bilden kann, möchte ich hier einmal ein paar Pro’s und Contra’s des Nackt-Scanners aufführen.
PRO:
– Mehr Sicherheit ( Verbotene Gegenstände werden besser gefunden )
– Hersteller stellen mehr Arbeitskräfte aufgrund des Booms ein
Ein PRO für Nackt-Scanner noch außerhalb der Konkurrenz, ohne Humor geht die Welt zugrunde 😉
– Flughafen-Mitarbeiter arbeiten deutlich motivierter nachdem ’ne Damen Volleyball-Mannschaft geflogen ist
CONTRA:
– Angriff der Privatsphäre eines jeden Menschen
Hier wäre alleine schon die Liste sehr lang geworden, denn unter Privatssphäre fallen viele Sachen, z.B. zeigt der Nackt-Scanner ob Sie eine körperliche Behinderung haben oder ob Sie unter Inkontinenz leiden und eine Windel tragen müssen. Klar, bei einer Abstastung finden die Leute das auch heraus, hier stellt sich nur die Frage was einem unangenehmer ist. Ob es einer ertastet und neben einem steht, oder eine Person, die evtl. in einem abgetrennten Raum
sitzt, einfach nur einen Blick darauf hat.
– Teure Umstellungen auf vielen Flughäfen + Instandhaltung
– Nackt-Scanner können keine Substanzen oder Gegenstände erkennen, die in Körperöffnungen wie Mundhöhle, Gehörgang und Rektum eingeführt wurden
– „Nackt“-Bilder von Promis könnten schnell in Umlauf geraten
– Nackt-Scanner wäre ein weiterer „Meilenstein“ auf dem Weg zum Überwachungsstaat
– Das Problem des Schmuggelns wird nicht gelöst sondern wäre nur verlagert ( Manuela Pfohl vom Stern dazu: „Wie soll an Flughäfen sichergestellt werden, dass nicht irgendjemand aus dem Gros des hinter der Sicherheitsschleuse arbeitenden Personals an allen Nacktscannern vorbei eine winzige 100- ml- Phiole ins Flugzeug schmuggelt? Scannerneutraler Sprengstoff in dieser geringen Menge reicht nämlich schon für einen Anschlag aus. Davon, dass diese Sicherheitslücke von Drogenschmugglern seit Jahren immer wieder genutzt wird, können Zollbeamten ein verzweifeltes Lied singen.“ ( http://www.stern.de/politik/ausland/pro-und-contra-brauchen-wir-nacktscanner-1533228.html )
Viele Leute sehen die Kontrolle auf Flughäfen durch Nackt-Scannern nur als annehmbar an, wenn folgende Gegebenheiten erfüllt sind:
– Bilder und Daten dürfen NICHT gespeichert werden (technisch unmöglich)
– Geschlechtertrennung beim Nacht-Scanner (Frauen dürfen nur Frauen scannen, Männer nur Männer)
– Intimbereich soll verpixelt werden
Im allgemeinen sind Teile der Koalitionspartner Union und FDP nach dem vereitelten Anschlag auf eine Delta-Maschine schon eingeknickt und haben ihren Widerstand aufgegeben. ( http://www.dw-world.de/dw/function/0,,12356_cid_5065959,00.html ). Die Gewerkschaften der Polizei sind noch dagegen. ( http://www.news-adhoc.com/polizeigewerkschaft-lehnt-nacktscanner-ab-idna2009122873097/ ). SOgar die Pilotenvereinigung Cockpit ist gegen die Nackt-Scanner. Kann der Nackt-Scanner wirklich mehr Sicherheit bieten? Möchten wir mehr Sicherheit für weniger Freiheit?