Deutschland gilt noch immer als das Land der Sparer. Rund 1,9 Billionen Euro liegen auf den Konten Deutscher Banken. Damit entfallen auf jeden durchschnittlich über 23.000 Euro Sparguthaben. Fragt man nach den Gründen für das Sparen, werden alte Tugenden wach. Viele sparen, um sich eine größere Anschaffung leisten zu können, wie ein neues Auto. Hoch im Kurs steht auch die Altersvorsorge, da dem Staat die Absicherung nicht mehr zugetraut wird. Andere wiederum sparen deswegen, weil ihnen ein finanzielles Polster auf der Bank ein angenehmes Gefühl von Sicherheit gibt. Manche sparen einfach deswegen, weil sie es von den Eltern oder Großeltern gelernt haben und nicht anders kennen.
Wenig vorbildlich hingegen ist die Wahl der Finanzprodukte, wenn es ums Sparen geht. Rund 75 Prozent der Gelder liegen auf Sparbüchern, die diesen Namen wegen der niedrigen Zinsen kaum noch verdienen. Aber auch auf Giro-, Tages- und Festgeldkonten liegt viel Geld, das wegen der ebenfalls niedrigen Zinsen kaum eine Rendite erwirtschaftet. Zum Glück ist die Inflationsrate niedrig, weshalb sich der Verlust an Kaufkraft in Grenzen hält.
Dass es aber auch anders geht, zeigen Sparpläne. Sie sind mehr als nur eine echte Alternative zu Sparbüchern, Tages- und Festgeld und Bausparverträgen. Sparpläne bieten viele Vorteile. Für jeden Sparer gibt es einen individuell angepassten Sparplan. Der Sparer selbst kann zwischen Risiko und Sicherheit und einmaliger Einzahlung oder monatliche Sparrate wählen.
Viele Banken und Sparkassen bieten Sparpläne bereits mit einer monatlichen Sparrate ab 25 Euro. Das ist gerade für junge Menschen eine ideale Möglichkeit, sich über viele Jahre hinweg eine finanzielle Rücklage anzusparen. Wichtig ist die lange Laufzeit, was den Zinseszinseffekt merklich fördert. Sparpläne sollten eine Mindestlaufzeit von 10 bis 15 Jahren haben – je länger desto besser. Wer jung ist, hat jetzt die besten Chancen, mit einem Sparplan seine Altersvorsorge selbst in die Hände zu nehmen. Mit einer kleinen monatlichen Sparrate kann man über eine lange Laufzeit eine beachtliche Summe ansparen. Hier kommt die Zeit mit dem Zinseszinseffekt zu Hilfe.
Ein Vergleich von Sparplänen lohnt sich, denn Sparpläne gibt es in verschiedenen Risikostufen. Grob umrissen lassen sie sich in risikoarm, ausgewogen und riskant einteilen. Die Risikostufe bestimmt den Inhalt eines Sparplans. Risikoarme Sparpläne enthalten einen geringen Aktienanteil von maximal 25 Prozent, im mittleren Risikobereich beträgt der Aktienanteil 50 Prozent. Risikoreiche Sparpläne enthalten mit 75 Prozent den höchsten Aktienanteil.
Das Risiko wird aber nicht nur durch den Aktienanteil bestimmt. Auch die Laufzeit eines Sparplans hat Einfluss auf das Risiko. Ein sehr hohes Risiko hat ein Sparplan mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Aktienanteil von 75 Prozent. Umgekehrt ist eine Altersvorsorge mit einer Laufzeit von 15 oder 20 Jahren und einem Aktienanteil von 25 Prozent einem geringen Risiko ausgesetzt. Der Gedanke dahinter ist einfach: Kurseinbrüche an der Börse sind normal, können bei einer langen Laufzeit aber kompensiert werden.
Wer Lust am Sparen bekommen hat, kann es mit einer monatlichen Sparrate von 25 Euro versuchen. In jedem Fall gilt, dass vor dem Sparen die Finanzen in Ordnung gebracht werden sollten: Girokonto ausgleichen und Rechnungen bezahlen. Danach kann man einen Sparplan aufstellen und loslegen.