Wer in einem Haus mit mehreren Parteien wohnt, der kennt das Problem vielleicht: Viele WLAN-Netze stören sich gegenseitig und legen das eigene Netzwerk bzw. die Internetverbindung lahm. Da die meisten WLAN-Netzwerke aber noch auf der 2,4GHZ Frequenz funken, kann man da evtl. Abhilfe schaffen. Die Lösung könnte ein 5GHZ-Router sein.
Zur kurzen Erklärung, das 2,4GHZ-WLAN funkt in den meisten Fällen zwar stärker und hat somit eine höhere Reichweite als ein 5GHZ-WLAN, dafür ist es sehr häufig in Gebrauch und stört die Kommunikation des eigenen Netzwerkes (sofern man eben auch ein 2,4GHZ-WLAN betreibt). Baut man selber ein 5GHZ-Netzwerk auf, so wird man nicht von den 2,4GHZ-Netzwerken der Nachbarn gestört und hat einen reibungslosen Betrieb. Und selbst wenn die Nachbarn alle irgendwann einmal selber ein 5GHZ-Router im Betrieb haben, so wird man von denen nicht so stark wie von einem 2,4GHZ-WLAN gestört, da die 5GHZ-Netzwerke ja eben nicht so eine hohe Reichweite haben. Macht Sinn. Der Nachteil ist eben die eigene geringere Reichweite des WLANs, welche man aber mit sogenannten Extendern/Repeatern aber relativ einfach erweitern kann.
Bevor man sich aber sofort aufmacht um sich einen neuen 5GHZ-Router zu kaufen, sollte man abwägen, ob die im eigenen Netzwerk verwendeten Geräte auch 5GHZ-tauglich sind. Die neusten Handys und Tablets (Andoird/iOS) kommen mit dem neuen Standard klar. Auch neue PCs und Notebooks sollten eigentlich auf 5GHZ funken. Eine nachträgliche Aufrüstung mittels Adapter ist aber fast immer möglich. Wer Geräte wie Internet-Radios oder IP-Kameras besitzt, müsste sich selber in der Produktbeschreibung schlau machen, welchen WLAN-Standard das Gerät unterstützt.
Nicht kompatibel zu 5GHZ-Router sind aber zum Beispiel Konsolen wie die Playstation 4 oder die Wii U. Die XBox One hingegen kann in ein 5GHZ Netzwerk eingebunden werden. Zum Thema Online-Gaming rate ich aber sowieso dazu, die Konsole besser mit einem LAN-Kabel direkt an den Router anzuschließen – auch wenn ich damit bei der PS4 noch nie Probleme dabei hatte. Bei der PS3, so erinnere ich mich, gab es die über WLAN öfter.
Hat man sich dazu entschieden, einen 5GHZ-Router zu kaufen und ein 5GHZ-WLAN-Netzwerk aufzubauen, so hat man mittlerweile eine recht große Auswahl an Geräten, die man dafür benötigt. Ein ausdrückliche Kaufempfehlung kann man dabei nicht genau geben, da es immer auf die eigenen Bedürfnisse des WLAN-Netzwerkes ankommt. Soll der Router zukunftsfähig sein, sollte er den neuesten WLAN-Standard 802.11ac beherrschen. Hat man Geräte zuhause, die nur einen b/g/n Standard unterstützen, kommt man nicht drumherum, einen Dual-Band-Router, also einen, der sowohl im 2,4GHZ als auch im 5GHZ Bereich sendet (auch gleichzeitig) zu kaufen. Und wer Filme in HD über das Netzwerk streamen möchte, der erfreut sich an einem USB3.0 Anschluss, damit die Daten zügig von und auf eine Festplatte im Netzwerk (NAS) übertragen werden. Diese Merkmale habe ich in diesem 5GHZ.-Router Vergleich einmal als Standard genommen. Außer Acht gelassen habe ich, ob man eine Telefonanlage mit dem Router betreiben möchte. In dieser Kategorie kann man eigentlich nur ein Gerät aus der Fritz!Box-Reihe empfehlen, welches aber auch seinen Preis hat.
Die besten WLAN-Router:
(Vorgabe: 5GHZ | 802.11ac | USB3.0 | Dual Band )
- TP-LINK Archer C9
- Netgear Nighthawk R7000-100PES
- Asus RT-N65U N750 Black Diamond
- AVM FRITZ!Box 7490 (unbedingte Empfehlung für diejenigen, die eine Telefonanlage am Router betreiben möchten. Ist aber auch ohne Telefonanlage keine schlechte Wahl!)
Gute und relativ günstige WLAN-Extender bzw. Repeater für ein 5GHZ-Netzwerk gibt es auch genau von den gleichen Firmen, welche meiner Meinung nach auch schon die besten Router verkaufen.
Die preislichen Unterschiede sind sowohl bei den Routern als auch bei den WLAN-Repeatern nicht allzu groß, nur die Geräte von AVM, also die Fritz!Box-Produkte sind preislich höher angesiedelt. Wer also keine Telefonanlage am Router betreiben will, oder sich gegen eine Fritz!Box entscheidet, sollte sich die Rezensionen der Käufer anschauen um abzuwägen, welcher Router der Beste für ihn ist. Die Funktionen sind in etwa die gleichen, Unterschiede gibt es in der Bedienoberfläche, das Design des Gehäuses und den Funkgeschwindigkeiten. Das allerdings alles ausseinander zu zuppeln, wäre zuviel des Guten. Ich selber habe gute Erfahrungen mit TP-Link gemacht, obwohl es von so manchen als Billig-Ware abgetan wird. Andere schimpfen wiederum auf die Fritz!Box, weil sie unübersichtlich (man munkelt: zu viele Funktionen…) sein soll. Aber egal was man sich aussucht, bei einer geplanten WLAN-Erweiterung im heimischen Netzwerk, würde ich die Router/Extender/Repeater-Kombination der gleichen Firma wählen. Diese sollten dann eigentlich perfekt funktionieren. Das tut es zumindest bei mir mit den TP-Link-Geräten.
Ich selber besitze den Archer C9 von TP-Link und folgendes WLAN-Extender-Kit: TP-LINK TL-WPA4220KIT. Bitte beachten: Das WLAN-Repeater-Kit, welches ich besitze, funkt aber nur auf 2,4GHZ, nicht auf 5GHZ. Funktioniert aber auch bei vielen Nachbar-Netzwerken im Wohnhaus ganz prima. Habe sowieso schon bemerkt, das die „Strahlkraft“ dieser Repeater gegenüber meiner Router sogar noch besser ist. Und das auch durch massive Betonwände (Altbau)!
Aber auch die Geräte von Asus und Netgear brauchen sich nicht verstecken. In Sachen Geschwindigkeit (2,4GHZ und 5GHZ) als auch vom Funktionsumfang stehen sie dem TP-Link Router eigentlich in Nichts nach. Vielleicht hat jemand ja auch schon so seine persönlichen Erfahrungen mit diesen Firmen gemacht. Bei Youtube kann man sich zum Beispiel auch Videos vom Netgear oder dem ASUS-Router anschauen, damit man einen ungefähren Eindruck von den 5GHZ-Routern hat.
Bei den WLAN Repeatern fällt auf, dass der Extender von AVM sogar eine WPS Taste besitzt, was ich sehr praktisch finde. So kann man auch aus einem anderen weiteren Raum ein Gerät eben mit dieser Funktion dem Netzwerk hinzufügen. Ansonste gilt hier wie bei den Routern, dass sie sich preislich im gleichen Bereich befinden, nur auch hier AVM wieder die Ausnahme darstellt. Naja, dafür „Made in Germany“.
Erwähnen könnte man evtl. noch, dass es für die Fritz!Box und TP-Link verschiedene Apps zum Steuern und Überwachen des Routers vorhanden sind. Damit lassen sich schnell mal die Einstellungen über das Smartphone oder per Tablet ändern. Eine schöne Sache wie ich finde.
Im Großen und Ganzen, kann man mit diesen Routern nicht viel falsch machen denke ich, aber wie zuvor schon gesagt, es kommt immer auch etwas auf die Gegebenheiten an. Da spielen so viele Faktoren eine Rolle, dass es wirklich schwierig ist, den besten Router oder den besten Repeater mit 5GHZ-Frequenz zu küren.
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